[center]GTI – Allerlei
oder:
Sinn und Unsinn des Fahrgeschwindigkeitsensors, ominöse (Diagnose)Steckverbinder und der wahre Zündzeitpunkt[/center]
Hallo Freunde,
mein GTI hat ja, wie ich in einem anderen Thread bereits geschrieben habe, einen nicht ganz durchverdrahteten Fahrgeschwindigkeitsensor. Im Kabelbaum ist das letzte Stück zum Steuergerät nicht beschaltet - außerdem fehlt im Stecker zum ECM selber der Kabelschuheinsatz.
Da mir der Verkäufer den Motor ja als 92er Modell verkaufte und ich dann feststellen durfte, dass 89 das wahrscheinlicherere Baujahr ist, bin ich mir natürlich letzenendlich noch immer nicht sicher, ob es das auch ist.
Mich würde nun natürlich interessieren, ob sich das irgendwie auf das elektronische Motormanagment auswirkt. Die Check-Engine macht sich ja nicht bemerkbar. Da wären wir auch schon beim ersten Punkt…
Wie man im ersten Bild sieht, wird in dem Werkstatthandbuch des GTIs unter den Diagnosecodes mit Code Nr. 24 der Fahrgeschwindigkeitssensor erwähnt.
[center][Blockierte Grafik: http://mitglied.lycos.de/christianbayerwald/forum_vss/01.gif] [/center] Neben dem Werkstatthandbuch besitze ich (momentan) noch von Suzuki die original Schulungsunterlagen zum GTI für Werkstätten. Leider weiß ich nicht, für welches Modelljahr die Unterlagen sind – es fehlt jeglicher Hinweis auf eine Jahreszahl, Typenbezeichnung etc. Aber eine Lambdasonde gab es damals auch schon:-)
In diesen Unterlagen existiert ein Fahrgeschwindigkeitssensor nicht. Siehe den Diagnosecodes in folgender Grafik der Schulungsunterlagen.
[center] [Blockierte Grafik: http://mitglied.lycos.de/christianbayerwald/forum_vss/02.gif] [/center]Bei diesem ganzen hin und her fiel mir außerdem noch auf, dass ich den sog. Diagnoseschalter, wie er beim Swift unterm Lenkrad sein sollte, und im Werkstatthandbuch beschrieben ist, nicht besitze. Auch der Diagnosestecker (vierpolig) im Motorraum ist bei mir nicht dran.
Dafür aber ist ein einpoliger Diagnosestecker im Motorraum (gelber Stecker und gelbe Kupplung zusammengesteckt).
[center] [Blockierte Grafik: http://mitglied.lycos.de/christianbayerwald/forum_vss/03.gif] [/center] In den Schulungsunterlagen ist auch das Auslesen des Fehlerspeichers (auseinander ziehen der beiden Steckverbinder) des ECM damit beschrieben – ähnlich läuft es mit dem Diagnoseschalter, wie der Vorgang im Werkstatthandbuch (und auch hier auf der Homepage) erklärt wird.
Hierzu eine Frage nebenbei: Wie stelle ich dann bei mir die Zündung korrekt ein? Muss ich die beiden Dinger auseinander ziehen? Das wäre quasi äquivalent zum Erden der Diagnoseklemme im (vierpoligen) Stecker, oder? Ich habe nämlich – da der vierpolige Stecker nicht da war, den Motor warmlaufen lassen und dann die Zündung einfach mit der Zündlicht eingestellt (6° v.OT).
Zumindest würde diese These durch folgende Grafik aus dem Werkstatthandbuch gestützt werden.
[center] [Blockierte Grafik: http://mitglied.lycos.de/christianbayerwald/forum_vss/04.gif] [/center]
Die Diagnoseschalterklemme im Sicherungskasten (Ausland) ist in diesem Fall der Diagnoseschalter (BRD) bzw. in meinem dann die ominöse Steckverbindung siehe weiter oben.
Doch zurück zum Fahrgeschwindigkeitsensor. Hier ist die Beschreibung aus dem Werkstatthandbuch:
[center] [Blockierte Grafik: http://mitglied.lycos.de/christianbayerwald/forum_vss/05.gif] [/center]
Leider wird nicht genau gesagt, was der Sinn dieser Einrichtung ist. Lediglich „Das ECM verarbeitet diesen Impuls als eines der Signale zur Steuerung des ISC-Steuerventils“ (ISC= Idle speed control – Leerlaufdrehzahlregelung wird einem mitgeteilt.
Aha… also muss das alles was mit der Leerlaufdrehzahlregulierung zu tun haben. Schauen wir uns die mal an.
Hier ist eine Grafik aus dem Werkstatthandbuch zur Erklärung:
[center] [Blockierte Grafik: http://mitglied.lycos.de/christianbayerwald/forum_vss/06.gif] [/center] In dem Erklärungstext zum ISC-Ventil wird leider nichts von Fahrgeschwindigkeit erwähnt. Aber in der Grafik taucht der ominöse Fahrgeschwindigkeitsensor wieder auf…
Beim weiteren Blättern im Werkstatthandbuch fiel mir außerdem noch auf, dass offenbar die Zündverstellung auch davon beeinflusst wird.
[center] [Blockierte Grafik: http://mitglied.lycos.de/christianbayerwald/forum_vss/07.gif] [/center] Hier wird sowohl in der Grafik als auch in der schriftlichen Erklärung der Fahrgeschwindigkeitsensor erwähnt.
Frage 2: wie sieht es dann in diesem Fall bei mir aus? Meine Zündverstellung läuft (u.a.) auch über Unterdruck (siehe dem Thread „Anhaltswerte Zündungseinstellung“). Ich hab ja keinen (angeschlossenen) Fahrgeschwindigkeitsensor.
Beim weiteren Durchblättern fiel mir außerdem noch folgende Seite auf, die zur Diagnose des „Codes 24“ dient.
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So… wieder genauso schlau wie vorher… Für mich gibt der Satz unter der fettgedruckten Überschrift leider gar keinen Sinn. Dafür ist wieder ein neuer Begriff aufgetaucht: „Kraftstoffzuführung“. Unter dieser ist leider nichts im Werkstatthandbuch vermerkt, was auf den Fahrgeschwindigkeitsensor hinweist.
Also, nach dem vielen Lesen fassen wir noch mal kurz zusammen:
Fahrgeschwindigkeitsensor: Was für eine Funktion hat dieser in Bezug auf die Leerlaufdrehzahlregulierung, Zündzeitverstellung und die Kraftstoffzuführung (evtl. Schubabschaltung?) ?
Diagnoseschalterklemme: Was? Wer? Wie Wo? Ich habe keinen vierpoligen Stecker im Motorraum, auch keinen „Diagnoseschalter“ unter dem Armaturenbrett – dafür einen ominösen Steckverbinder, der zum Auslesen des Fehlerspeichers dient.
In diesem Zusammenhang die korrekte Zündzeitpunkteinstellung. Wie stelle ich dann meine Zündung richtig ein? Steckverbinder auseinander und Zündlichtpistole, 6° v.OT?
Und letztendlich... kann ich den nachträglich noch anklemmen ans ECM, ohne igendwelche Repressalien zu befürchten müssen? Oder sollte ich bei dem alten Motto \"never touch a running system\" bleiben?
Ich weiß, dass ist alles ein bisserl viel auf einmal ist – aber vielleicht weiß irgendjemand ein paar Zeilen dazu.
Liebe Grüße und besten Dank,
Euer Christian