MZ DDIS von 2008 Motor/Getriebeprobleme?

  • Hallo,

    ich habe mich hier mal angemeldet, da ich diverse Probleme mit meinem MZ Diesel habe und mir einen Rat von euch Experten einholen möchte. Ich wurde mit der Karre wohl betrogen.

    Zum Problem: Besonders beim Anfahren nagelt/klappert der Motor deutlich. Genauer: Bei leichtem Gas und einer Drehzahl von 1000 - 2220 U/min. Das Geräusch tritt besonders stark bei kaltem Motor auf. Wenn die Maschine warm ist, wird es etwas weniger, ist aber immer noch deutlich vernehmbar. Weiterhin ist mir innerorts (v.a. im 4 Gang) ein leichtes Heulen aufgefallen - man muss aber genau hinhören. Von der Gasannahme und der Beschleunigung her scheint alles in Ordnung zu sein. Bei höheren Geschwindigkeiten läuft der Swift sehr ruhig. Der Verbrauch liegt bei normaler Fahrweise laut Anzeige bei 5,5 L/100km. Derzeitiger KM-Stand ist knapp 160.000 km. Meine Werkstatt ist bisher noch nicht so richtig weiter gekommen. Diagnosegerät zeigt nichts an, Pleuellager sind top. Die Vermutung liegt nun auf einer Einspritzdüse: Die Rücklaufmenge einer Düse unterscheidet sich etwas von der der anderen. Definitiv sicher ist man sich aber auch nicht, dass die Düse der Verursacher ist. Ein Tausch bei den Preisen auf Verdacht ist vielleicht auch etwas gewagt - deswegen soll ich noch etwas beobachten. Gestern trat ein weiterer Fehler auf: Der 5te Gang scheint sich sporadisch nicht zu synchronisieren und geht nur unter Geräuschentwicklung rein. Heute war wieder alles in Ordnung. Ich habe mir vor einiger Zeit angewöhnt (anderes Auto) nur mit Zwischengas und Doppelkuppeln zu fahren. Dieses Problem ist mir also erst aufgefallen, als ich die Synchronringe das erste Mal ausprobiert habe.

    Nun habe ich hier etwas im Forum gelesen und es scheint wohl so zu sein, dass ein Swift-Getriebe bei der Laufleistung schon lange verschlissen bzw. defekt sein müsste. Viele schaffen ja anscheinend nicht mal 100.000. Ist das wirklich so extrem?

    Deswegen bin ich nun verunsichert und weiß nicht wie ich fortfahren soll, auch weil die Ursache der Geräusche nicht bekannt ist. Habt ihr Ideen oder Erfahrungen, was es sein könnte? Angenommen man würde das Getriebe (falls defekt) nochmal machen lassen und auch die Einspritzung ggf. in Ordnung bringen: Was kann man von einem MZ DDiS mit 160.000 dann noch erwarten? Ich möchte möglichst kein Fass ohne Boden haben, und wenn weitere schwerwiegende Defekte wahrscheinlich sind würde ich das Ding eher abstoßen und meinen alten VW wieder fit machen, dem ich 250.000 ohne weiteres zutraue. Das eine Einspritzdüse kaputt geht kann passieren, aber Getriebe zu verbauen, die öfters als die Keilriemen gewechselt werden müssen macht mich doch schon etwas skeptisch...Ich hoffe ihr könnt mir helfen - es mir mein erster Suzi.

    Vielen Dank schon mal an Euch und viele Grüße!

  • Hallo und Wilkommen hier!


    GERÄUSCH:


    Versuch mal bitte das beschriebene Geräusch aufzunehmen und hier zur Verfügung zu stellen.
    Geräusche zu beschreiben, ist immer so ne Sache.

    Offenbar weiß momentan noch niemand, wodurch dieses Geräusch verursacht wird. Das könnte vom Riementrieb, Ventilen, Lagern, Stößeln, Pumpen, der Einspritzung/ Verbrennung oder sonst woher kommen.


    Allgemein, würde ich schon dazu raten, den Injektor zu wechseln, "wenn" die Rücklaufmenge deutlich abweicht bzw zu hoch ist. Eine Überprüfung des ausgebauten Injektors im Fachbetrieb ist für etwa 25€ möglich. Ein neues / generalüberholtes Teil gibts ab 110€.

    Vielleicht auch mal ne Werkstatt da ranlassen, die nicht nur den Fehlerspeicher abfragt, sondern sich die Messwerte im Betrieb mal genau anguckt, und auch die Codierung überprüft bevor Lagerschalen ausgemessen werden......


    Notfalls mal auch in diversen OPEL und Fiatforen nachsehen, denn daher stammt diese Maschine.

    Ob sich das Gesamtfahrzeugtechnisch / Finanziell und unter Berücksichtigung von evtl kommenden Fahrverboten lohnt, kann man sagen, wenn man weiss, was defekt ist.

    Zur erwartenden Lebensdauer kann ich nur folgendes Mitteilen ->Mein Ford/Peugeot Diesel im Liana hat die 200.000 Marke ohne Probleme überstanden, das bei mir verbaute Peugeotgetriebe ist aber auch nicht völlig Mängelfrei!


    GETRIEBE


    Ich bin mir bei diesem Getriebe nicht sicher, aber bei vielen Getrieben, lassen sich verschlissene Teile des 5. Ganges ohne Getriebeausbau austauschen, da dieser meistens hinter dem äußeren Deckel verbaut ist.


    Gruss

    Christoph

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  • Hallo Christoph,

    danke für deine Antwort!


    Zum Geräusch: Das werde ich morgen mal in Angriff nehmen. Es ist tatsächlich schwer zu beschreiben - auch weil ich nie einen Diesel hatte und dessen Klang nicht gewöhnt bin.


    Der Injektor:

    Eine Überprüfung bzw. Einbau eines überholten Injektors (neu wohl rund 450 Euro) habe ich in der freien Werkstatt auch vorgeschlagen. Davon wurde mir allerdings dort stark abgeraten - es könne angeblich gut sein, dass auch der nicht funktioniert. Wäre wohl ein Teil, welches man immer neu kauft. Mir fehlt da die Erfahrung das einschätzen zu können. Vielleicht schau ich auch noch mal in einer Suzuki-Werke nach und höre mich dort mal um.


    Gäbe es Möglichkeiten den Fehlerspeicher selbst auszulesen und zu interpretieren? Ich versuche meistens am Auto möglichst viel selbst zu machen - Diesel (und OBD)ist natürlich Neuland für mich, aber irgendwann muss man sich damit ja mal auseinandersetzen ;-) Mein altes Auto konnte ich nur "Ausblinken". Schritt 1 wäre wohl erstmal ein Werkstatthandbuch.


    Wirtschaftlich lohnt es sich wahrscheinlich nicht. Ich werde wohl der letzte Besitzer dieses Wagens sein. Solang Fahrverbote nicht im ländlichen Bereich kommen, tangiert mich die Sache nicht. Die Frage ist nur ob es sich rein technisch lohnt, an einem Swift mit dieser Laufleistung noch großartig zu schrauben - aber wie schon gesagt: Dafür müssen erstmal die Defekte bekannt sein. Kann man was über die Haltbarkeit der "Dieselgetriebe" sagen? Die sollten sich ja von denen der Benziner unterscheiden. Wurden die auch bei Fiat/GM bzw. Maruti eingekauft? Dass sich der 5te Gang ggf. ohne größere Eingriffe wieder auf Vordermann bringen lässt, st ja schonmal eine gute Nachricht!


    Viele Grüße!

  • Nur Kurz, da ich jetzt nicht genug zeit habe ;-)

    Ich habe bislang noch keinerlei negative Erfahrungen mit Instandgesetzten Injektoren gehabt. Habe davon immerhin schon ca 50 Stk verbaut.

    Die kamen allerdings immer von Fachbetrieben, die die Werkzeuge/ Prüfgeräte und das know how in Sachen Injektoren hatten. Du müsstest eigentlich welche von Bosch verbaut haben
    (Ohne Gewähr!) Teilenummer 15710-84E60 habe ich Instandgesetzt im Netz für 109€ gefunden

    Mit dem renovierten Injektor bekommt man in der Regel ein Prüfprotokoll und eine neue Codierung (falls dieses vorgesehen ist) welche dann entsprechen mittels Werkstatttester für den getauschten Injektor einprogrammiert werden sollte, damit 100%es Abgasverhalten, Laufruhe und Geräuschniveau erreicht wird.


    Ein simples, preiswertes OBD Testgerät oder Blutooth-Dongel ist sicherlich nicht verkehrt!

    Jedoch bekommt man damit nur Fehlercodes und Stadartmesswerte der Motorsteuerung ausgelesen (und leider auch nicht alle Herstellerspezifischen) . deshalb wird es wahrscheinlich bei deinem Problem nicht sehr hilfreich sein. Trodzdem kann ich bei gelegenjheit mal nachsehen, ob ein ausblinken beim Swift Diesel, alternativ noch möglich ist.


    Des weiteren benötigt man für eine vernünftige Diagnose mehr Funktionstiefe des Testgerätes, das können in der Regel nur wesentlich teurere Werkstattgeräte und einen Mitarbeiter, der damit auch richtig umgehen kann :D


    Das mit den Fahrverboten ist in ländlichen Gegenden natürlich -GottSeiDank!- kein Thema - Vorteil für dich! :-)

  • Dann werde ich es mal mit einer gebrauchten versuchten. Wenn das STG dazu umprogrammiert werden muss, sollte man wahrscheinlich direkt zu Suzi gehen oder? Allerdings ist fraglich ob die mir das einbauen, wenn ich da selbst ein Teil aus dem Netz anschleppe.


    Ich habe nun mal eine Audiospur aufgenommen. Die Qualität ist bescheiden, aber man hört es m.M.n. ganz gut raus. Einfach etwas durchskippen. Im ersten Drittel eine typische Fahrt in der 30er Zone, in der Mitte etwas 50er-Zone innerorts und ganz am Ende hört man nochmal das Anfahrgeräusch in der Garage. Vorsicht: Die Handbremse ganz am Ende ist laut!


    https://www.dropbox.com/s/dpzm…2/Swift_Klappern.mp3?dl=0


    Viele Grüße!

  • Hört sich für mich an, als wenn der Motor nur auf 3 Zylindern richtig läuft...das kann durchaus ein Problem mit dem Injektor sein. Um den Fehler nochmals bestätigen zu können, könnte man den Stecker vom betreffenden Injektor Probehalber abnehmen. Dann würde der Wagen zwar auch nicht rund laufen, jedoch sollten dann die harten Klopfgeräusche verschwinden.


    ( ACHTUNG für die, die den Beitrag lesen und einen neueren Diesel haben: Diesen Test "nicht" bei laufendem Motor bei sogenannten Piezo-Injektoren machen!!!, )


    https://www.ebay-kleinanzeigen…3-cdti/797387369-223-1012


    Du solltest keinen "gebrauchten" Injektor mit unbekanntem Zustand nehmen, sondern einen Fachgerecht Generalüberholten, da hast du Garantie und ne hohe Wahrscheinlichkeit, das er dem Neuteil gleichwertig ist.


    wäre z.b. eine Möglichkeit oder halt einem Boschservice in deiner Nähe, der das Eqipment zur Instandsetzung von Injektoren hat mal nach den Kosten fragen.


    Gruss

    Christoph

  • Hi,

    ich gebe jetzt mal eine Rückmeldung: Ich hab mich an Bosch gewendet und die Düsen ausbauen und prüfen lassen. Ergebnis: 3 waren zu aber noch zu retten (Reinigung) die vierte hat komplett versagt. Also eine Austauschdüse plus die gereinigten wieder einbauen lassen. Der Verbauch ging etwa 1 1/2 Liter/100km nach unten. Das Nageln war quasi weg - die hochfrequente Vibration (spürbar am Gaspedal) bei 2000 U/min (hängt nach einigen Tests allein mit der Motordrehzal zusammen - Kupplung und Getriebe sind da raus) war noch da.


    Allerdings wurde beim Einbau der Injektoren wohl was nicht richtig gemacht, sodass der Treibstoff über den kompletten Motorblock lief und letzten Endes in die Lüftung kam. Nachdem nachgebessert wurde scheint das nageln wieder da zu sein - wenn auch nicht ganz so stark wie am Anfang. Kalt läuft die Karre flüsterleise, aber bei heißem Motor im StopAndGo-Betrieb (Stadt) nagelt es beim Anfahren zunehmend schlimmer.


    Der Boschler meinte im Gespäch - ohne jetzt Bezug auf das Nageln - dass bei diesem Motor die Abgase z.T. in wieder den Ansaugtrakt kommen. Verwandelt das den Motor nicht in einer Kohlemine?


    Kann es nun sein, dass die heißen Abgase dafür sorgen, dass der Diesel zum falschen Zeitpunkt zündet?

    Ich weiß mittlerweile nicht mehr weiter.

    Viele Grüße

  • Hi!

    Was der Boschmensch meinte ist die sogenannte Abgasrückführung AGR oder International EGR genannt. Das haben die Motoren alle seit etlichen Jahren um die Stickoxidemissionen zu senken. Nicht nur "dieser Motor" !
    Natürlich kleistert sich der Ansaugweg mit der Zeit mit Russ/Motorölgemisch voll...ist technisch gesehen sicherlich nicht die eleganteste Lösung, jedoch bei allen Herstellern angewendet....

    Es ist ganz das Gegenteil der Fall. Durch die teilweise Ansaugung der Abgase, wird die Verbrennung kälter!

    Ich persönlich, würde das versuchen zu reklamieren, wenn "seit der erneuten Montage am Motor, nach dem Kraftstoff-leck" das Nageln wieder da ist.
    Frage: Wieso ist denn Kraftstoff ausgetreten? Leider hört sich das jetzt auf die Schnelle nicht nach der kopetentesten Werkstatt an...Die sollten mal gucken, was Drücke, Spritzbeginn und Korrekturwerte zum Zeitpunkt der Geräuschentwicklung machen.


    ->sind die Düsen evtl wieder verstopft, weil Späne im System sind? Sowas sollte die Fachwerkstatt "vor" dem Tausch überprüfen und den Kunden Informieren, denn die Späne könnten ja von der Hochdruckpumpe kommen und dann ist es mit der Injektorinstandsetzung nicht getan, weil dann die Späne immer wieder unterwegs sind und Unheil anrichten. Das würde in diesem Fall bedeuten: Hochdruckpumpe tauschen, alle Kraftstoffleitungen bis zum Tank tauschen. Tank gründlich auswaschen bzw erneuern....


    -> Wurde die Kodierung durchgeführt?


    Gruss Christoph

  • Hallo Christoph,

    erstmal vielen Dank für deine ausführlichen Antworten!

    Bezüglich EGR meinte der Boschdienst, dass es eben auch viele Nachteile mit sich bringt. Vor allem Verkokung dürfte bei der Laufleistung eventuell ein Thema sein (die Opelaner können davon wohl ein Lied singen). Ich fand es nur etwas seltsam, dass sowas (Verkokung) bei einem so modernen Motor ein Problem ist. Dazu noch gewissermaßen "hausgemacht".

    Wie dem auch sei....

    Die Werke ist kulant und will sich der Sache nochmal annehmen. Es wurde zumindest erstmal bestätigt, dass es weiterhin ein Verbrennungsnageln ist, dass da nicht hin gehört. Ich hab den Motor mal punktuell angehorcht und es scheint wieder der gleiche Zyli zu sein - der mit der Austauschdüse. Nächste Woche hat der Suzi einen Termin. Bis dahin haben soe mir einen Systemreiniger in die Hand gedrückt. Auf dem Weg zur Werke lief die Maschine richtig schlecht: Vebrauch laut Anzeige bei 9L/100km bei sehr gemäßigter Fahrweise, teilweise weiße flüchtige Rauchwölkchen bei Teillast und wahrnehmbarer Geruch bei normalen Sicherheitsabstand - ich bin hinterhergefahren. Standgas war erhöht bei ca. 1000 U/min und seltsamen Auspuffsound bzw.Standgeräusch des Motors. Nach dem Besuch in der Werke, den Systemreiniger reingekippt und neu getankt. Dann lief er recht rasch eine Zeitlang (50-60km) wieder ziemlich problemlos. Ab und zu war ein leichtes Nageln zu vernehmen - aber m.E. tolerierbar. Der Verbrauch ging auf 4,2 L/100km zurück. Der Motor war wie ausgetauscht.

    Danach bin ich nochmal 200 km Langstrecke gefahren. Jetzt tritt das Nageln sporadisch auf (Motor läuft nicht wirklich rund), bleibt dann über längere Zeit bestehen und verschwindet dann recht plötzlich, bis es dann später wieder da ist. Bei kaltem Motor tritt es nicht auf, bei warmen Motorsporadisch (60% Nageln/Unrund - 40% Normal). Ich hab erst eine thermische Abhängigkeit (Stadtbetrieb-heiß/Landstraße-kühlt - jeweils betriebswarmer Motor) vermutet, was sich aber nicht bestätigt hat. Leider hat der Motor wohl eine beruhigte Wasser-Tempanzeige und keine Öltemperaturanzeige. Von meinem Benzinern kenn ich es aber so, dass die in der Stadt deutlich wärmer werden. Da das Nageln vor allem nach Stop&Go-Strecken kam, dachte ich, dass da ein Temperaturproblem vorliegt. Nachdem das ganze dann aber auch nach langem Schubbetrieb auf der Landstraße wieder angefangen hat, dürfte das wohl raus sein.


    Der Kraftstoff ist übrigens ausgetreten, weil ein Injektor (wieder der gleiche problematische Zyli) nicht richtig abgedichtet hat. Dichtung wurde getauscht und seitdem ist zumindest was das angeht Ruhe. Wie gesagt, ich hab mit Diesel nie zu tun gehabt (bin aber nicht "Fachfremd") und weiß nicht wie viel man da falsch machen kann. Ich gehe aber davon aus, dass die Werkstatt kompetent ist.

    Die restliche Einspritzanlage wurde überprüft, was bedeutet, das Drücke und die gespeicherten Daten ausgewertet wurden. Demnach war nichts auffällig. Ich kann das leider nicht beurteilen und muss mich da auf die Gelehrten verlassen. Es hieß allerdings, dass man die Einspritzpumpe nicht direkt auf Späne überprüfen könnte, sondern nur den Druck beurteilen könnte.


    Was die Kodierung angeht muss ich nochmal vorsichtig nachhaken. Ich will den Jungs ja nicht reinreden. Die sollten eigentlich wissen was sie tun. Die Werke ist ja auf Dieseleinspritzungen spezialisiert.


    Laut dem Meister geht der Verdacht momentan aber eher Richtung AGR, obwohl ihm auch das Spanisch vorkommt, da der Fehlerspeicher bezüglich Aktor und Volumenstrom (oder Massenstrom?) nichts in der Richtung aussagt.

  • Also, mal aus der Hüfte geschossen...und das nur mal so als "Anregung zum nachdenken" aus eigener Erfahrung bei einem Daimler Commonrail-Dieselmotor folgende Story:
    Motor lief sporadisch immer wieder wie ein Sack Nüsse, zeigte während dieser Zeit sichtbare Verfärbung des Abgases und roch irgendwie seltsam. Im Fehlerspeicher des Motorsteuergerätes war meistens nix hinterlegt nach etlichen tausenden Kilometern, waren Verbrenungsaussetzer gespeichert. Da Einspritzseitig nix zu finden war und der Fehler nach Austauschen auf andere Zylinder der Fehler -nicht mitwanderte !- sondern immer auf dem gleichen Zylinder blieb, hab ich einen defekten Hydroßtößel , welcher für den automatischen Ventilspielausgleich sorgt, identifiziert. Nach Austausch lief die Maschine wie am ersten Tag....


    Andernfalls könnte ich mir nur nen Wackelkontakt oder zeitweiligen Kabelbruch im Bereich der Injektorleitungen vorstellen, falls die gemessenen Parameter nichts brauchbares zur Diagnose liefern. Wobei ich hoffe und mal davon ausgehe, daß die Überprüfung in dem Zeitraum stattgefunden hat, als der Motor schlecht lief.



    Was ich jetzt nicht verstehe ist - Hat der Injektor zum Verbrennungsraum nicht richtig abgedichtet? Denn dann würde da in erster Linie der Verbrennungsdruck mir samt Abgas austreten. Kann vorkommen, wenn der Sitz im Kopf nicht richtig gereinigt bzw bearbeitet wurde und der Injektor nicht nach Herstellervorgaben angezogen wird...
    Oder war Die Hochdruckleitung bzw die Rücklauf / Leckölleitung undicht? Dann sollte der Fehler auch zwischenzeitlich behoben worden sein, ist ja dann keine große Sache.

    Kam Abgasgeruch durch die Lüftung oder Dieselkraftstoffgeruch?


    Was soll der Systemreiniger denn laut der Werkstatt denn bezwecken?...Wenn z.B. das Druckregelventil nicht richtig funktioniert, dann kann der Fachmann dies anhand von Messwerten sehen. Der neue Injektor wird ja wohl nicht in der kurzen Zeit "verdreckt" sein....



    Ansonsten Zum Thema EGR hier mal ein recht kurioser Fehler (allerdings OPEL Benzinmotor, hoffe der DIESEL hat nicht die gleiche Konstruktion der Ansaugbrücke...)

  • Hi Christoph

    An ein Ventilproblem habe ich ganz am Anfang auch gedacht. Das wurde aber von bereits zwei Werkstättten nach Hörprobe verneint. Ich werde das aber nochmal ansprechen! Das "Nageln"/Klackern ist nämlich proportional zur Drehzahl. Ich habe bemerkt, dass es bei sehr hohen Drehzahlen ebenfalls auftritt: Wesentlich schneller (etwas leiser bzw. vom Motor übertönt) aber vom Geräusch her sehr ähnlich.


    Der Fehlerspeicher hat von Anfang an nichts Brauchbares gespeichert gehabt - allerdings hatte die erste Werkstatt den FS gelöscht. Kann sein, dass da wertvolle Informationen drin standen und die Mechs das nicht interpretieren konnten. Scheint leider wohl gängige Praxis zu sein. Laut Bosch (zweite Werke) deutete von der Seite auch nichts auf die defekte Düse hin. Die Düsenreinigung hat ja was gebracht. Ich fahr den Kleinen (mit Klackern) jetzt mit rund 4,3L/100km , vorher tlw. um die 6,2L/100km. Insgesamt ist der Motor auch ruhiger geworden, aber beim Anfahren und 30er-Zonen sowie Drehzahlen nahe am Begrenzer ist das klackern nach wie vor präsent und laut. Wenn ich mit kaltem Motor anfahre ist alles gut und der Motor ist die ersten Kilometer leise. Durchzug ist auch in Ordnung - besser als mein 2-Liter Otto im Zweitwagen.

    Bleibt auch noch das sporadische Austreten von weißen Abgasen und der komische Geruch beim Hinterherfahren.


    Im Innenraum war es Kraftstoffgeruch. Abgase hatte ich auch schon in der Lüftung (Flexrohr- mittlerweile behoben), das riecht etwas anders - macht auch mehr Kopfschmerzen. Damit ist nicht zu spaßen: Wenn das beim Fahren schleichend eintritt gewöhnt man sich an die Abgase und nimmt die nicht mehr wahr. Hat auch erst der Beifahrer bemerkt als er in den Wagen eingestiegen ist. Ich empfand es nur als stickig :D Beim Injektor war die Anschlussstelle der Zuleitung undicht. Das zu beheben war wohl das kleinere Übel - den Suzi wieder vom Gestank zu befreien war wohl ein größeres Thema. Das ist jetzt aber in Ordnung. Da entweicht momentan weder Abgas noch Treibstoff.


    Zum Reiniger: Die Frage hab ich denen auch gestellt. Soll wohl in der Vergangenheit ab und zu unlösbare Probleme gelöst haben. Naja, ich musste nichts dafür zahlen und schaden kann es vermutlich auch nicht. Motor läuft mit dem Zeug merklich ruhiger aber das Hauptproblem ist nach wie vor da, wenn auch gefühlt in abgeschwächter Form.


    Kurze Zwischenfrage: Haben Dieselmotoren quasi einen "Nagel"-Sensor wie die Benziner? Wenn ja müsste das STG ja an sich versuchen dem entgegen zu wirken.


    Bosch wird sich Mittwoch wohl das AGR vornehmen. Ich werde aber nochmal das Gespräch suchen und deine Vorschläge einbringen. Ich bin jetzt rund 700km seit dem letzten Werkstattbesuch seitdem gefahren - ich hoffe mal, dass jetzt was im FS steht.


    Gibt es eigentlich Erfahrungen was die Steuerkette angeht? Ich hatte schon den Gedanken, dass sich diese gelängt haben könnte, sodass die Ventilzeiten nicht mehr stimmen?


    Kabelbruch/Kontaktprobleme wären natürlich auch denkbar.

    Ich schau erstmal, was sich am Mittwoch ergibt und gebe dann ein Update. Wie gesagt: Vielen Dank für die Hilfe und Vorschläge! :)

    Gruß,

    Sören

  • Der Suzi ist nun zurück:

    Diesmal will man nichts Auffälliges gehört haben. Der Wagen stand da aber auch einen Tag rum und damit er nagelt muss er warm sein. Ich war bei den Probefahrten nicht dabei, kann also nicht sagen ob es dabei aufgetreten ist. FS ist leer, doe Betriebsdaten waren wohl alle in bester Ordnung. "Ein Direkteinspritzer läuft nun nal etwas härter". Langsam glaub ich wirklich da etwas überempfindlich zu sein. Auf Parkplätzen habe das Geräusch nun auch bei vielen anderen Dieseln gehört, als ich mal gezielt drauf geachtet habe - besonders bei Kleinwagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die alle mit kaputten Motoren rumfahren. Laut Werkstatt kann ich erstmal unbesorgt fahren - es deutet nichts auf was Schwerwiegendes hin. Ich fahre den Kleinen erstmal und schaue wie sich das entwickelt. Vielen Dank!

  • Ich melde mich nun nochmal mit dem Nagel-Problem zurück.

    Hydrostößel wurden sicher ausgeschlossen, auch ein Defekt Richtung Kabelbruch. Der Verbrauch liegt deutlich unter 4L/100km - das kann es ja nicht geben wenn der Motor massive Probleme hätte. FS sagt weiterhin: Alles i.O.


    Das deutliche Nageln tritt unter folgenden Umständen ein:


    Motor ist richtig warm - leider machen die Werkstätten nur kurze Testfahrten und sagen dann alles i.O. Kalt läuft er absolut leise ohne einen Hauch von Nageln.


    Mit normalen Diesel nagelt er am meisten. Das ist mir aufgefallen seitdem ich seit dem ich seit langem mal wieder Normaldiesel getankt habe. Mit Premiumdiesel und zusätzlichen Additiven/Systemreinigern läuft er ruhig und das Nageln tritt seltener und deutluch leiser auf. Kurz: Der Motor ist nach dem Tanken wie ausgewechselt.


    Der Treibstoff bzw. dessen Zündwilligkeit scheint also die Primärursache zu sein. Das schließt meiner Meinung nach auch das AGR aus - hier müsste es ja bei zündwilligerem Diesel erst recht nageln. Was noch übrig bliebe, ist dass die Düsen nicht richtig angelernt wurden oder der Motor für den hier handelsüblichen Diesel schlicht ungeeignet ist (lt. Meister soll die Qualität hier sehr schlecht sein). Wäre es vielleicht mal sinnvoll bei einem Tuner vorbeizuschauen? Oder hat noch wer andere Ideen?