Federwechsel

  • Hallo,


    nach mehreren langen Fahrten und ca. 1000 km , noch mal eine kurze Bemerkung. Die Federn sind auf wirklich sehr schlechten Straßen und tiefen Schlaglöchern schon ein Stück härter als original. Dafür habe ich den Eindruck, dass sie kleinere Unebenheiten sogar komfortabler wegbügeln.

    Dafür m.E. deutlich besser beim Bremsen und Lenken, das muss jeder für sich selbst entscheiden, mir ging es letztlich um die Optik.

    Ein weiteres Problem, nach dem Einbau stand das Lenkrad bei Geradeaus-Fahrt leicht schief, der Geradeauslauf selber war jedoch einwandfrei. Habe mir zunächst keine großen Gedanken gemacht, da Achsvermessung sowieso auf dem Programm stand. Das erwies sich bei einer großen Werkstatt-Kette jedoch als nicht so einfach, da dem Problem mit nach Hersteller-Vorgaben eingestellter Spur nicht wirklich beizukommen war. Insgesamt gab man sich aber Mühe, die Jungs waren insgesamt ca. 2 Stunden damit beschäftigt, letztlich wurden vier Probefahrten gemacht. Bei den letzten drei war ich mit dabei, jetzt ist es o.k.

    Hab dann mal ein wenig Freund Google bemüht und festgestellt, dass Spureinstellung durch Achsvermessung bei tiefergelegten Fahrzeugen wohl nicht ganz so trivial ist oder sein kann. Jedenfalls ist das Netz voll von Usern, welche nach Tieferlegung trotz Achsvermessung diverse Probleme wie schief stehendes Lenkrad, nach links oder rechts ziehende Fahrzeuge und einseitigen Reifenverschleiß haben, das zieht sich wohl quer durch alle Fahrzeugmarken.

    Ein weiterer Hinweis, andere Federn in Kombination mit nicht serienmäßigen Rädern (wie z.B. bei mir 205/40 R 17 Winterräder mit TÜV-Gutachten) führten dazu, dass eine Abnahme nach 19 Abs. 2 , sog. Einzelabnahme fällig war. Ist zwar kein Problem, kostet aber noch einmal ca. 150.- Euro plus anschließender Änderung der Fahrzeugpapiere beim STVA.

    So, hoffe jetzt ist jeder für einen anstehenden Federwechsel gut gewappnet, falls einmal die Stoßdämpfer den Geist aufgeben sollten, würde ich sowieso auf ein Komplett-Fahrwerk wechseln,


    Gruß Micha

  • Na da bist du die letzten Tage aber gut rumgekommen, knapp 1000km in ein paar Tagen sind schon ordentlich!

    Ist doch toll wenn du mit dem Ergebnis so zufrieden bist.

    Aber die Einzelabnahme verwundert mich. Habe schon x-mal in meinen Autos Federn in Kombination mit nicht serienmäßigen Felgen eintragen lassen, sowohl beides zusammen als auch einzeln und eine Einzelabnahme wurde nie gefordert.

    Brauchte ich nur beim Swift MZ machen lassen weil es zu den Felgen kein Gutachten für den Swift gab.

  • Aber die Einzelabnahme verwundert mich. Habe schon x-mal in meinen Autos Federn in Kombination mit nicht serienmäßigen Felgen eintragen lassen, sowohl beides zusammen als auch einzeln und eine Einzelabnahme wurde nie gefordert.


    Hat mich auch gewundert, hab ich im TÜV-Gutachten auch anders gelesen, allerdings habe ich zwei TÜV-Stellen aufgesucht, die erste hat mich nach Inaugenscheinnahme der Gutachten vertröstet, da aktuell kein amtlich anerkannter Sachverständige ( der ja nach 19 Abs. 2 eine Einzelabnahme durchführen muss ) zugegen war, eine andere TÜV-Stelle mit anwesendem Sachverständigen war der gleichen Ansicht, wo dann die Einzelabnahme auch erfolgte.

    Allerdings steht folgender Passus im Vogtland Gutachten:


    " Es bestehen weiterhin keine technischen Bedenken gegen die Verwendung von Rad-/Reifenkombinationen wenn folgende Bedingungen eingehalten sind:

    Es liegen besondere Teilegutachten bzw. Allgemeine Betriebserlaubnisse vor und die jeweils erforderlichen bis auf die nachfolgende Ausnahme sind eingehalten."


    aber auch:


    "Hinweise zur Kombinierbarkeit mit weiteren Änderungen


    Die Änderung gemäß dem vorliegenden Teilegutachten gilt nur für ansonsten serienmäßigen Fahrzeuge.

    Werden mehrere Änderungen, die sich in in Kombination so gegenseitig beeinflussen, daß eine Gefährdung zu erwarten ist, zeitgleich oder zeitversetzt vorgenommen, so erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs. In diesem Fall ist eine Begutachtung durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen für den Kraftfahrzeugverkehr erforderlich."

    Bin jetzt nicht wirklich schlauer,


    Gruß Micha















  • Ist eigentlich der typische Standardtext der in den Gutachten drin steht.


    Liegt halt immer im Ermessen des Prüfers.


    Aber eine Gefährdung durch Tieferlegungsfedern und einer Rad Reifenkombition mit Gutachten, also etwas ganz normales und nichts extremes. Naja ich weiß ja nicht...

  • Ist eigentlich der typische Standardtext der in den Gutachten drin steht.


    Liegt halt immer im Ermessen des Prüfers.


    Aber eine Gefährdung durch Tieferlegungsfedern und einer Rad Reifenkombition mit Gutachten, also etwas ganz normales und nichts extremes. Naja ich weiß ja nicht...

    Bei mir doch der gleiche Mist, mit einer ähnlichen Kombination von Federn, Reifen, Felgen, das ist echt eine Abzocke!?

  • Tieferlegungsfedern, Zubehörstoßdämpfer, Komplettfahrwerke, usw. = Kategorie Fahrwerksteil

    Felge + Reifen = Kategorie Fahrwerksteil


    ABE bzw. TGA für jeweiliges fahrwerksteil in den meisten fällen nur gültig wenn eben nur ein fahrwerksteil geändert wird und die restlichen fahrwerkskomponenten serie bleiben.


    Weil eben an einem Serienfahrzeug getestet, glaube ich. ?(

  • Die Notwendigkeit dies zu beurteilen liegt wie schon erwähnt beim Prüfer.


    Wenn bereits eine Tieferlegung eingebaut und abgenommen wurde, warum sollte diese dann in Verbindung mit anderen Rädern nun eine mögliche Gefährdung darstellen?

  • Die Notwendigkeit dies zu beurteilen liegt wie schon erwähnt beim Prüfer.


    Wenn bereits eine Tieferlegung eingebaut und abgenommen wurde, warum sollte diese dann in Verbindung mit anderen Rädern nun eine mögliche Gefährdung darstellen?

    vielleicht wird die gefahr eines meteoriteneinschlags größer. ach keine ahnung XD

  • Die Notwendigkeit dies zu beurteilen liegt wie schon erwähnt beim Prüfer.


    Wenn bereits eine Tieferlegung eingebaut und abgenommen wurde, warum sollte diese dann in Verbindung mit anderen Rädern nun eine mögliche Gefährdung darstellen?

    Weil das Fahrwerk so eingetragen wurde wie es vorgestellt wurde.


    Beispiel:

    45mm Tieferlegung (Federn) wurden eingetragen mit 175er Serien-Rädern. Hat der Prüfer so gemacht weil er gesehen hat dass beim Einfedern bis auf Block noch gut 3cm frei waren und als Max Serienmäßige Reifengröße 185er zugelassen sind.

    Ein Felgenhersteller gibt eine ABE zu seiner Felge mit, die besagt das ohne eine Eintragung mit Serienmäßigem Fahrwerk 225er Reifen zulässig sind. Kann der Felgenhersteller machen, weil er im Rahmen der ABE-Erstellung an einem Serienmäßigen Fahrzeug das geprüft hat.


    Wenn aber nun die oben genannten Federn (die ja bereits eingetragen waren) mit den genannten Feögen und Reifen in Kombination aufeinander treffen, dann wird es Lebensgefährlich, weil die Reifen 100%ig beim Einfedern schleifen und somit platzen könnten.

    Das passiert vermutlich dann, wenn die Kiste für nen Urlaub voll beladen ist und man in einer Kurve durch ein Schlagloch oder über eine Bodenwelle fährt.

    Was dann bei 100km/h auf einer stark befahrenen Landstraße passiert kann sich wohl jeder denken...


    Genau aus diesem Grund gelten fast alle ABEs immer nur in Kombination mit einem sonst serienmäßigem Fahrzeug.

    Oftmals steht bei einer Felge in der ABE (z.Bsp. bei Auflagen und Hinweisen), dass eine Eintragung nicht erforderlich ist, wenn eine analoge Rad-Reifenkombination bereits für das Fahrzeug zugelassen ist.


    Ich bin beruflich sehr viel International unterwegs. Und was ich da so manchmal sehe, da bin ich echt heilfroh, dass wir in Deutschland TÜV & Co. haben.

    Und ich rede da jetzt nicht von selbst gebauten Karren auf Holzrahmen mit Motoren aus Pumpen oder Stromerzeugern in Asien oder Südamerika. Ich rede von umgebauten Fahrzeugen die gemeingefährlich sind.

    Und genau um demjenigen, der die Karre umbaut, nicht die Einschätzung zu überlasen ob es gefährlich ist oder nicht gibt's entsprechende Sachverständige, die das beurteilen können und dürfen.

  • Bin ich voll und ganz deiner Meinung!


    ABER mir ging es auch nur, wie bereits vorher schon geschrieben, nur um Änderungen die seriennah bleiben und wenig verändert.

    Z.B um das "normale" Modell optisch wie auf Sportmodell aussehen zu lassen.


    45mm ist schon viel, Typisch ist eher 25-35 mm

    Ebenso 225er statt 175er


    Wenn das Auto so stark verändert wird, dass jeweils das Maximum versucht wird zu nehmen, dann ist es absolut notwendig jedesmal zu genau zu prüfen, ob das wirklich so in Ordnung ist oder tatsächlich eine Gefährdung darstellt.

    Hab mich auch schon oft gewundert wie so einige Autos vermeintlich legal unterwegs sein können, wenn z.B. über jede Unebenheit getragen werden muss oder unbeladen der Reifen schon fast an Kotflügel anliegt....


    Da ich selbst nie irgendwelche derart extremen Einbauten an meinen Fahrzeugen hatte, stellte sich dieses "Problem" nie, bei unterschiedlichen Prüforganisationen.


    Aber nochmal es liegt IMMER im Ermessen des Prüfers und auch seiner Verantwortung dies zu beurteilen.

  • Aaaach was, zb. bei meiner Kombination, aus Federn, Felgen und Reifen, sieht ein blinder mit Krückstock, ohne auch ein Sachverständiger oder Prüfer sein zu müssen, das bei dieser Kombination ÜBERHAUPT KEINE PROBLEME beim fahren oder in sonstiger Beanspruchung entstehen können, in keinster Weise!!!

    Das ist nur Geldmacherrei und sonst gar nix, da fehlt mir jedes Verständnis, sorry!?

    In anderen Fällen wo eine Einzelabnahme wirklich nötig ist, kann ich das zu 100% nachvollziehen, aber nicht in diesem Fall.

    Es MUSS klarer Differenziert bzw. unterschieden werden und nicht nur weil was Serien nah verändert wird, das komplette Programm durchziehen, ich fühle mich verarscht und abgezockt.??

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Hanzo ()

  • In Südchina und Indien durchaus normal.

    Die Thailändische Ur-Form des Tuktuk war auch so aufgebaut. Ein Rahmen ähnlich einer Rikscha und vorn das Antriebsrad 360 Grad drehbar. So könnte man trotz fehlendem Getriebe auch rückwärts fahren.


    In Brasilien heißt sowas z. Bsp. Paco Paco, wobei dafür meist Rahmen von einem Schrottfahrzeug genommen wird.

  • Aaaach was, zb. bei meiner Kombination, aus Federn, Felgen und Reifen, sieht ein blinder mit Krückstock, ohne auch ein Sachverständiger oder Prüfer sein zu müssen, das bei dieser Kombination ÜBERHAUPT KEINE PROBLEME beim fahren oder in sonstiger Beanspruchung entstehen können [...]

    Wenn es so ist, dann kostet die Abnahme aber auch keine 150Euro.

    Dann ist das in 15 Minuten erledigt und du hast den Segen mit Stempel als Dokument zum mitführen und der Auflage "bei der nächsten Befassung" die Fahrzeugpapiere korrigieren zu lassen.

    Eintragungen und Einzelabnahmen werden bei allen Prüfstellen nach Aufwand und Zeit berechnet.


    Ich hatte auch schon Einzelabnahmen nach Par. 19 für 30 Euro. Der Prüfer hat bescheinigt dass alles i.O. ist und fertig.


    Wenn die Abnahme 150Euro kostet, dann war es nicht so trivial oder es mussten verschiedene Dokumente gegeneinander gebrüht werden. Ggf. mussten sogar Dokumente erst noch aus dem System gesucht werden.

    Ich war nicht dabei, kann ich also nicht beurteilen.

  • Zumindest in meinem Fall musste man nichts raussuchen, waren nur Federn (kein Komplett-Fahrwerk) und stinknormale Borbet 17 Zoll-Felgen mit 205/40.

    Beide mit TÜV-Gutachten, wobei im TÜV-Gutachten der Federn folgender Passus vermerkt ist:


    " Es bestehen weiterhin keine technischen Bedenken gegen die Verwendung von Rad-/Reifenkombinationen wenn folgende Bedingungen eingehalten sind:

    Es liegen besondere Teilegutachten bzw. Allgemeine Betriebserlaubnisse vor und die jeweils erforderlichen bis auf die nachfolgende Ausnahme sind eingehalten."

    Fand in diesem Fall den Vorgang der Einzelabnahme schon ein wenig lächerlich, weiß nach wie vor nicht wirklich, ob das zwingend notwendig war oder nicht.


    Gruß Micha