Reisebericht Alpen Rodeo

  • Hallo liebe Gemeinde,


    der Winter ist lange, dunkel und kalt. Um die kalte Jahreszeit und das lange Warten bis zum baldigen Frühling zu verkürzen, möchte ich euch von einer, wie ich finde, traumhaften Reise quer über die Alpen berichten. Ich hoffe euch einen kurzweiligen Einblick in meine Reiseerfahrung geben zu können und vielleicht wecke ich ja im ein oder anderen sogar die Reiselust. Möglicherweise auch für genau dieses einmalige Erlebnis.


    Im Kurzüberblick unternahm ich eine einwöchige Automobilreise von der Steiermark in Österreich quer durch die gesamten Alpen, über sämtliche prominenten Berggipfel und Routen bis an die Blumenriviera, die Riviera dei Fiori. Wer nun nicht weiß wo das ist, hier liegen die eher bekannten Orte wie Monaco, Monte Carlo oder Nizza.


    Wer bis hierher bereits gelangweilt ist, weiß wo der Zurückbutton ist und verlässt den Blog. ^^

    Wer gecatcht ist, liest weiter, kann sich auf viele Fotos freuen und darf sich gerne an einer entspannten Unterhaltung beteiligen. :)


    Gruß Bruce

  • Vorwort:


    Ja, wer eine Reise tut, der kann etwas erleben, vor allem bei einer Rallye. Eine Reise für Abenteurer, die zwei Gegensätze verbindet. Die weite unberührte Natur, Berge so weit das Auge reicht und Autos – Old- und Youngtimer, garniert mit der umweltfreundlichen Art der automobilen Fortbewegung, den Elektrofahrzeugen.


    „Raus aus dem Alltag. Sechs Tage Roadtrip, Action und Abenteuer. 3000km über die 30 schönsten und höchsten Bergpässe der europäischen Alpen mit Ausblicken und

    Panoramen, die du so schnell nicht mehr vergessen wirst.“


    So empfängt die Homepage des Alpen Rodeo den interessierten Leser und der erste Satz macht direkt neugierig. Um bei dieser Art der exklusiven Freizeitunterhaltung dabei sein zu können, muss dein Auto lediglich die Voraussetzungen einer der drei Fahrzeugklassen erfüllen.


    Oldtimer: Das Auto ist älter als 30 Jahre und hat mindestens 100PS

    Youngtimer: Das Auto ist älter als 20 Jahre und hat mindestens 200PS

    E(lon): Das Auto wird rein elektrisch betrieben


    Natürlich ist die jährlich im Spätsommer stattfindende Rally keine Reise bei der man alleingelassen wird, da sie von den beiden Alpen Rodeo Begründern Thomas Mader und Markus Marth organisiert und begleitet wird. Jedoch wird eines sehr schnell klar, um es mit den treffenden Worten der Beiden zu zitieren. „Das Alpen Rodeo ist keine Kaffeefahrt, keine Pauschalreise und schon gar kein All-Inclusive-Urlaub.“ Man erhält täglich zu Beginn der jeweiligen Tagesetappe meist zwei Routenvorschläge, mit dem Ziel die Alpen auf eigene Faust zu entdecken und den für sich schönsten Weg durch die Berge zu finden.

    Die Alpen Rodeo Rallye ist auch ein kleiner Wettbewerb, der über sechs Tage verteilt ausgetragen wird. Wichtig zu wissen ist aber, dass es sich bei der Rallye, nicht um

    ein Rennen handelt. Es gibt tägliche Aufgaben und eine Wochenchallenge, die es zu erfüllen gilt. Hier gewinnt also nicht, wer am schnellsten von A nach B fährt, sondern wer die amüsanten Aufgaben bestmöglich erfüllt.


    Meine weibliche Begleitung und ich entschlossen uns, erstmals am nunmehr fünften Alpen Rodeo im September mit unserem treuen Wegbegleiter, dem Swift GTi (EA), teilzunehmen und eine Reise zu starten, die uns vorbei an atemberaubenden Bergpanoramen, über zahlreiche Passstraßen und Bergseen von Gröbming in der

    österreichischen Obersteiermark, bis an die „Riviera dei Fiori“ nach San Remo ans Mittelmehr führt.


    Begonnen hat unsere Reise eigentlich schon gut ein halbes Jahr vor dem Startschuss in Gröbming, denn unser Gefährt musste für unseren Roadtrip technisch fit gemacht werden, um die 50 Bergpässe und hunderte Kurven zu meistern. Neben neuen Bremsen und frischem Kundendienst tauschte ich auch den Wasserkühler und prüften den Kleinen auf Herz und Nieren. Schließlich wollte ich ja nicht an irgendeinen entlegenen Bergpass liegenbleiben.
    Natürlich benötigt man für so einen Trip auch einiges an Equipment, wie Fahrzeugdokumente, Kartenmaterial, Kamera, passende Kleidung vom Bade- bis zum Bergoutfit und Werkzeug für technische Notfälle. Auch Schneeketten waren an board, denn in den Hochalpen kann man schnell vom ersten Schnee des Jahres überrascht werden.


    Gruß Bruce


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  • Etappe 1: Gröbming – Cortina d’Ampezzo, 362km.

    01. September



    Am Vorabend gab es in geselliger Runde für alle Teilnehmer im Berggasthof Steinerhaus am Stoderzinken (2048m) einige Instruktionen, sowie das Rodeo Package welches die Fahrzeugbeklebungen mit Startnummern etc., Roadbook, Teilnehmershirts, Hotelempfehlungen und einigen weiteren Kleinigkeiten beinhaltete. Ebenfalls erfolgte die Akkreditierung der Fahrzeuge. Mit unserem GTi fielen wir natürlich in die Kategorie Oldtimer.


    Unter den teilnehmenden Fahrzeugen waren noch viele andere schöne Exemplare wie BMW 325 e30, BMW 635 CSI e24, BMW Z3 Coupe, Mercedes 560SL W107, Mercedes /8 W114, Audi V8, Audi Quattro, Audi S2, Mitsubishi 3000 GT und ein paar Tesla Model S.

    Und ich kann euch sagen, nicht jedes Auto hat die Reise bis ans Ziel überlebt. Welche das waren erfahrt ihr im weiteren Verlauf des Reiseberichts. ;)


    Am Morgen, um 8 Uhr, ging es dann für die 40 Teams mit der ersten witzigen Tagesaufgabe endlich los, ins Abenteuer quer durch die Alpen.


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    Witzig im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Aufgabe lautete: Finde jemanden, der dir einen Witz erzählt und sich dabei filmen lässt.

    Unser Weg führt uns also westwärts direkt zum ersten Highlight der Rallye, an den Fuß des höchsten Berges Österreichs, dem Großglockner im Nationalpark Hohe Tauern, dessen Erstbesteigung im Jahr 1800 datiert ist. Die Großglockner Hochalpenstraße ist ein wahrer Klassiker der gesamten Alpenregion. 48 km und mit über 52 Kehren schlängelt sich die gut ausgebaute Straße über die befahrbare Edelweißspitze (2571m) hinauf bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2369m), wo man neben der, dem Großglockner vorgelagerten Gletscherpasterze, auch herumtollende Murmeltiere bewundern und nebenbei ein Tässchen Cappuccino genießen kann.





    An diesem touristischen Hotspot ist es für uns ein Leichtes unsere Tagesaufgabe zu erfüllen. Der Witz allerdings war weder lustig noch erwähnenswert. Oder wollt ihr ihn doch hören? ^^


    Weiter in Richtung Osttirol befahren wir das Defreggen-, Antholzer- und Pustertal und überqueren am Staller Sattel (2052m) die Grenze zwischen Österreich und Italien. Nach kurzer Fahrt durch die Sextener Dolomiten, vorbei an den Drei Zinnen und über den Col San Angelo (1757m) erreichen wir unser Tagesziel, den olympischen Wintersportort Cortina d’Ampezzo.


    Gruß Bruce


    Dateien

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  • Top:thumbup:

    Bin auf die Fortsetzung gespannt. Sehr schöne Bilder schonmal.

    Eine längere Tour durch die Alpen habe ich auch schon seit einer längeren Zeit auf meiner Wunschliste.


    Gut, dass dein GTI als Oldtimer gilt. Youngtimer mit 200PS+ wäre doch etwas Swift ungeeignet;)

  • Etappe 2: Cortina d’Ampezzo – Sölden, 360km.

    2. September


    Tag zwei unserer Rallye startet um 07:30 Uhr mit einem kleinen Briefing und wir erhalten in einem weißen Umschlag sogleich unsere nächste Tagesaufgabe. Den Umschlag geöffnet finden wir zwei Euro und die Anweisung mit genau diesen zwei Euro auf unserer Route durch Alto Adige, der bekannten Apfelanbauregion, so viele Äpfel wie möglich zu kaufen. Natürlich mit Rechnung und keinen Cent darüber, da die Aufgabe sonst als nicht erfüllt gilt.



    Wir starten mit unserem ersten Pass, dem Passo di Giau (2236m). Dieser Pass ist einer der bekannten Hochgebirgs-Schauplätze der Giro d’Italia und ein landschaftlicher Leckerbissen.


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    Die kurvenreiche Südwestrampe führt durch malerische Almwiesen und mit bis zu 14% Gefälle über den Passo Fedaia (2054m) weiter talwärts in Richtung Bozen.

    Bevor wir aber Bozen erreichen nehmen wir als kleines Extra noch sämtliche Pässe um die Sellarunde mit, also das Sellajoch (2240m), Grödner Joch (2121m), den Passo Campolongo (1875m) und Pordoijoch (2239m). Leider spielte uns der ergibige Dauerregen nicht in die Karten und verwehrte uns somit schöne Fotoaufnahmen. Zum Glück aber blieb es der letzte Regen für den Rest der Rallye.
    Über den Karerpass (1752m) und den Nigerpass (1690m) erreichen wir schließlich Bozen.



    Schnell haben wir das Verkehrschaos in Bozen hinter uns gelassen und bestreiten den vollständig durch Wälder führenden Mendelpass (1362m) sowie den Gampenpass (1518m) im Etschtal, welche uns direkt ins für seine Heilbäder bekannte Meran führen. In Meran haben wir für unsere zwei Euro exakt 2,4 kg Äpfel bekommen.


    Mittlerweile spät am Abend erreichen wir das zweite Highlight des Tages, die Timmelsjoch Hochalpenstraße (2509m). Gegen 19 Uhr erreichen wir den letzten Ort Italiens vor dem Timmelsjoch und der Österreichischen Landesgrenze, Moos. Am Ortsausgang erwartete uns der Hinweis über die Nachtsperre ab 20 Uhr. Sollten wir es also bis 20 Uhr nicht zur Mautstation Timmelsjoch schaffen, müssen wir umkehren und würden unser Tagesziel Sölden im Ötztal nicht erreichen. Nun, hier machten sich wieder die Rally-Gene unseres betagten GTi mit seinem drehfreudigen Motörchen, kurzen Radstand und Einzelradaufhängung bezahlt. Flink und schnell gings mit schwerem Gasfuß bergauf und pünktlich um 20 Uhr war das etwa 28km entfernte Kassenhäuschen erreicht. Die Aussicht am Gipfel war leider weniger gut, denn es herrschte Nebel, etwas Niesel und eine steife Briese.



    Talwärts in Richtung Sölden überraschten uns noch zwei im Nebel auf der Fahrbahn stehende Kühe. Welch ein Schreck! Spürbar erleichtert unser Hotel unfallfrei erreicht zu haben, ließen wir den Tag vorm kuscheligen Kaminfeuer der Hotellobby ausklingen.

    Gruß Bruce



  • Etappe 3: Sölden - Colico am Comer See, 371km.

    3. September



    Sölden, 7:30 Uhr, klare Bergluft und das morgendliche Briefing stand an; an der Seilbahntalstation des Gaislachkogels, wo auch Teile des James Bond 007: Spectre

    gedreht wurden.



    Unerse heutige Aufgabe: Begeistere die Massen für dich und dein Auto. Wir sollten also so viele Menschen wie möglich finden, die sich alle zusammen mit unserem Auto ablichten lassen. Auf Menschen zuzugehen ist für uns kein Problem, jedoch sollte für uns diese Challenge die schwierigste überhaupt werden.

    Wir beginnen den Tag mit vollen Tanks, erreichen zügig Imst. Kurz nach dem Start fiel uns dann folgende Schüssel vor uns auf und fanden es lustig.


    Nach Imst machen wir sogleich einen Schlenker nach Süden zum Reschenpass (1507m) am wunderschönen Reschensee mit seinem aus dem See herausragenden Kirchturm. Natürlich bleiben wir stehen und knipsen das gern und oft gewählte Fotomotiv im See.



    Als nächster Kurvenspaß wartet ein wahrer Klassiker der italienischen Alpen auf uns, der Passo di Stelvio oder auch das Stilfser Joch (2757m). Für Passjäger ist dieser

    Pass ein absolutes Muss und ist am Gipfel dementsprechend gut besucht. Oben angekommen überraschte uns volksfestähnliches Treiben und wir trafen auch einige

    unserer Mitstreiter wieder.

    Leider gab es hier auch den ersten Ausfall zu beklagen. Beim Tesla Model S eines Rallye-Teams ist die Batterie derart stark überhitzt, dass die komplette Boardelektronik ausfiel und der Elektrorenner seinen Dienst quittierte. Auch alle Bemühungen durch Tesla USA, das Model S per Remote-control wieder gangbar zu bringen scheiterten, was für das Team letztlich das vorzeitige Ende der Rallye mit einem Totalschaden an der Batterieeinheit, der Abschleppung zurück ins Tal und die Heimreise bedeutete. Einen Ausfall, gerade an einem der modernen Elektroautos hätten wir als letztes erwartet. Schade drum.


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  • Nach einer kurzen Pause und dem grandiosen Ausblick vom Stilfser Joch ging es direkt wieder bergab zur Zollfreizone Samnaun, wo wir dann erstmal steuerfrei volltankten.


    Nach mehrmaligen Grenzpassagen zwischen der Schweiz und Italien über den Umbrailpass (2501m) und den Ofenpass (2149m) gelangen wir ans nächste Highlight des Tages, der 3,4km lange einspurige Munt la Schera Tunnel, der direkt zum Forcola di Livigno (2315m) führt und den Schweizer Kanton Graubünden mit Livigno in der italienischen Provinz Sondrio verbindet.



    Das besondere hier ist, dass die Mautstelle direkt auf der schmalen Staumauer des Lago di Livigno (1805m) errichtet wurde. Auf der einen Seite in greifbarer Nähe der Stausee, auf der anderen Seite ein knapp 130m tiefer Abgrund.

    Entlang des Sees ging es durch Lawinengalerien geschützt in südlicher Richtung auf den Berninapass (2115m), bevor wir das kitschig anmutende St. Moritz erreichen. Nach der Durchreise führt uns der Weg vorbei am Silverplanersee und Silsersee über den Malojapass (1812m) direkt nach Colico am Comer See.





    Und unsere Tagesaufgabe? Kurzum, es waren glatte zwei Personen die wir mobilisieren konnten. Unsere Chance am Stilfser Joch, dem einzigen Zwischenstopp mit Menschenmassen hatten wir verspielt, da wir auf volle Reisebusse setzten, die wir immer wieder fahren sahen. Am Ende des Tages gab es in Colico dann keine größeren Menschenansammlungen oder Reisebusse mehr, dafür aber absolutes Traumwetter bei knapp 30 Grad und eine riesige Pizza mit einem Gläschen Wein im Hotel/Restaurant Risi direkt am Seeufer.


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  • Unter den teilnehmenden Fahrzeugen waren noch viele andere schöne Exemplare wie BMW 325 e30, BMW 635 CSI e24, BMW Z3 Coupe, Mercedes 560SL W107, Mercedes /8 W114, Audi V8, Audi Quattro, Audi S2, Mitsubishi 3000 GT und ein paar Tesla Model S.

    Und ich kann euch sagen, nicht jedes Auto hat die Reise bis ans Ziel überlebt. Welche das waren erfahrt ihr im weiteren Verlauf des Reiseberichts. ;)

    Als ich das gelesen habe, war mir klar, dass es mindestens der Tesla sein musste.


    Toller Bericht!

  • Vielen Dank 😊

    Ja, die Gegenden die es da zu sehen gab, waren wirklich sehr beeindruckend, wenn man sich dafür interessiert. Das kann man gar nicht alles in Fotos fassen. Man muss ja auch noch irgendwann das Tagesziel erreichen. 🤭


    Der Tesla blieb leider nicht der einzige Ausfall. 😔


    Gruß Bruce

  • So viel sei verraten, wir waren nicht unter den Ausfällen obwohl wir zu Beginn der Tour einige bissige Kommentare zu hören bekamen, ob unser Spielzeug das überhaupt packt.

    Ich hatte den GTi aber vorher entsprechend gecheckt und vorbereitet. Ich hatte da vollstes Vertrauen in den GTi. ☺️

    Am Ende des Roadtrip bekamen wir dann im Ziel Lobpreisungen, dass wir wir eben nicht unter den Ausfällen waren.


    Gruß Bruce

  • zickzack


    vielen Dank für den Hinweis. Weiß auch nicht warum ich da immer ein r mit reingebastelt hab. 😅


    Von den Pässen her kamen schon noch ein paar richtige Granaten die ich eigentlich weder mit dem Auto, noch mit dem Motorrad nicht hätte fahren wollen. Bis man sich umsieht ist man aber schon mittendrin. 🤭

    Mehr dazu aber im weiteren Verlauf. 😉


    Gruß Bruce

  • Danke für deine Mühe, ich lese interessiert mit!

    Von den Pässen her kamen schon noch ein paar richtige Granaten die ich eigentlich weder mit dem Auto, noch mit dem Motorrad nicht hätte fahren wollen.

    Ich bin mit dem Vitara mal Pässe in Südtirol gefahren, da hätte mir fast in die Hose geschi**en. Mir war gar nicht klar, dass meine Höhenangst da so durchschlagen kann.

    Bin gespannt, wie es weitergeht.

    SX4 2.0 ddis 4X4 2011 (Zylinderkopf bei 160.000 2019)

    Vitara Benzin Allgrip A/T Comfort+ von 2017

    Ignis 1.2 Allgrip Comfort+ von 2019

    Vitara 1.4 M/T Comfort+ Allgrip 2020

    Ignis Allgrip Comfort+ Allgrip 2022

  • Etappe 4: Colico am Comer See - Martigny, 469km.

    4. September


    Am Morgen der vierten und längsten Ettappe blieb für die Teams kaum Zeit für’s Frühstück, denn das tägliche Briefing fand um 07:30 Uhr zum Sonnenaufgang am Gipfel des ersten Passes statt. Von Colico zum Treffpunkt am Spülgenpass (2115m) mussten 56km und 1900 Höhenmeter überwunden werden. Für alle Teams hieß das also zeitig aufstehen und rechtzeitig losfahren. Der Spülgenpass ist auch unser heutiges Tor von Italien in die Schweiz. Auf uns warten heute sensationelle Ausblicke, das Rheintal wo der in Deutschland geschichtsträchtige Rhein seinen Ursprung hat und legendäre Schweizer Bergpässe. Die Nordflanke in schier endlosen Serpentinen hinab ging es in den Ort Spülgen, um dann westwärts den ersten Kracher des Tages in Angriff zu nehmen.



    Von Hinterrhein geht’s auf der alten Passstraße entlang der romantisch wilden Landschaft rauf auf den Bernadino Pass (2066m). Dank des ganzjährig befahrbaren gut 6.600m langen Tunnels der Schnellstraße durch den Berg ist die Passstraße nur sehr wenig befahren, weshalb man viele tolle Augenblicke genießen kann.



    Unsere Route führt uns weiter über den Lukmanierpass (1915m) der den nördlich gelegenen Kanton Graubünden mit dem südlichen Tessin verbindet und zum Oberalppass (2044m), an dessen Scheitelpunkt Europas höchstgelegener Leuchtturm steht, ja, ein Leuchtturm im Herzen der Schweizer Alpen. Am Oberalppass befinden wir uns auch an der Quelle des Rheins, der sich von dort aus seinen 1.232km langen Weg durch die Schweiz und Deutschland bahnt, bevor seine Mündungsarme bei Rotterdam in den Niederlanden die Nordsee erreichen. Und genau hier an der Mündung zur Nordsee stand einst der Leuchtturm, der nun auf dem Oberalppass seine letzte Bestimmung fand.



    Entlang des Oberalpsees fahren wir talwärts nach Andermatt, wo wir auch den bei Bahnurlaubern beliebten Glacier Express erspähen können, bevor wir den König der Pässe, den legendären St. Gotthardpass (2106m) bezwingen. Lange galt der Gotthard mit seiner Schöllenschlucht als unüberwindbares Bergmassiv, bis ein Bremer Benediktiner beschließt über den nach Bischof Godehard von Hildesheim benannten Berg, nach Rom zu reisen. Die erste Gotthardüberquerung über die befestigte Römerstraße, mittels Fuhrwerk, wurde im Juli 1775 dokumentiert, was schlussendlich den Grundstein für den Reichtum der Schweiz durch den Warenhandel mit Italien bedeutete. Auf der Südrampe führt uns der Weg über die weltbekannte, gepflasterte Tremola und der Teufelsbrücke, in 24 Kehren nach Airolo.