Das Einfahren bei einem Motor ist heute noch genauso wichtig wie es früher war. Auch wenn die Fertigungstolerenzen noch so genau sind, es ist eine Mechanik, bei der verschiedenste Materielien aneinander reiben. Das muss eingefahren werden.
Allerdings - und das ist auch das was viele geschrieben haben - ist das Einfahren heute bei weitem nicht mehr so kritisch wie es früher war.
Bei der Produktion wird jeder Motor für einige Sekunden gedreht und per Sensor überwacht (ohne dass er Sprit bekommt), ein paar Motoren aus jedem Fertigungslos werden auf einem Prüfstand befeuert ca. 1-2h und die Leistung gemessen usw.
Gemeinhin reicht das als Einfahrvorgang bzw. Einlaufvorgang für den Motor. Nur wenn mal die Toleranzen der Fertigung ganz ungünstig aufeinender treffen ist auch noch auf der Straße beim Endkunden eine Einlaufphase notwendig, diese dauert aber nicht 1000km, sondern vielleicht 50km.
Es ist im Grunde auch falsch die Einfahrphase in km anzugeben. Sinnvoller wäre es das ganze in Motorbetriebsstunden zu nennen. Das ist aber für den Endkunden nicht sinnvoll messbar, daher wird immer wieder auf km zurückgegriffen.
Und das ist ein schöner Grund, dass man einen Kunden nach 1000km mal kurz in die Werkstatt holt um nen Ölwechsel zu machen (der übrigens aus technischer Sicht wirklich sinnvoll ist bei bestimmten Toleranz- und Fertigungskonstellationen)
Beim Getriebe sieht es ähnlich aus.
Ich hab mehrere Jahre in der Motoretwicklung gearbeitet in weltweiten Fertigungswerken (Europa, Asien, Nord- und Südamerika).