Mein Umbau auf GTI-Maschine im Suzuki Samurai läuft bald an...

  • So, das passt hier ganz gut...


    Wo fange ich jetzt an? Ha! Ich weiß schon, wo! Doch vorher gibts noch die passende Musik dazu! *klickst Du hier* :biggrin:


    Donnerstag, 14. Oktober 2004


    Es war schon in den späten Nachmittagstunden, als ich mich in mein Auto setzte und die etwa zwanzigminütige Heimreise von der Fachhochschule nach Hause antrat. Das Radio spielte meine Liedersammlung deutscher Tonfilmschlager aus den 30ern und 40ern und es schien ein Abend wie jeder andere zu werden, wenn da nicht plötzlich das \"klöpfelnde Geräusch\" aus dem Motorraum gewesen wäre...
    Etwas beunruhigt über den Gesundheitszustand meines GTi-Maschinchens ging ich mit dem Vorsatz ins Bett, am nächsten Tag nach den Vorlesungen in meiner Stammwerkstatt vorstelig zu werden und einen kurzen Blick auf den Motor werfen zu lassen. \"Vielleicht ist ja was mit den Ventilen\" schoss es mir durch den Kopf, ehe das Sandmännchen mich ins Land der Träume beförderte.


    Freitag, 15. Oktober 2004


    Gegen viertel nach sieben Uhr morgens verließ ich das etlerliche Haus, schnurstracks auf die Garage eilend, in der mein Samurai, vorgewärmt durch meine Standheizug, schon auf mich wartete. Nach dem Motorstart war das Klöpfeln von gestern wieder da - also kein böser Traum. Das ungute Gefühl in der Magengegend blieb.
    Auf dem Weg zur FH blieb ich noch kurz auf dem Parkplatz eines EDEKA-Ladens stehen, um in der benachbarten Bank noch etwas Geld abzuheben - ohne kommt man halt nicht weit.
    Nachdem mein Geldbeutel wieder glücklich und mein Konto wieder etwas leerer war, stieg ich in mein Auto, um die Fahrt fortzusetzen. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen: Nach zwei Meter rangieren aus der Parklücke im Rückwärtsgang ging mein Motor aus - einfach so. Ein sofort erfolger Wiederanlassversuch scheiterte an der Tatsache, dass sich die Kurbelwelle nicht mehr drehen ließ. Gedankenblitze durchzuckten meinen Kopf, deren schriftliche Äußerung wohl hier sofort zensiert würden. Also, ab zum Handy und meine Werkstatt angerufen und den \"Abschleppwagen\" geordert. Außerdem wurden Mama, Papa und mein Cousin, der Familienmechaniker, fernmündlich informiert.
    Nach einer halben Stunde des Wartens - mittlerweile herrschte reges Treiben auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt - kam mein lieber Freund Hubert mit seiner Dodge und seinem Abschlepp-Aufbau, um mich unter den Augen zahlreicher \"Gaffer\" mit seiner Winde auf den Abschleppwagen zu ziehen.
    Nachdem eine weitere dreiviertel Stunde vergangen war, stand ich kampfbereit im Blaumann vor meinem Auto, um der Ursache des Versagens auf den Grund zu gehen. Nachdem die Zahnriemenabdeckung entfernt wurde und nach einem prüfenden Blick alles in bestem Zustand war, war mir klar, dass es etwas \"Größeres\" sein musste. Also wurde nach langer alleiniger Arbeit der Motor aus dem Wagen gehoben und ölwannenseitig geöffnet. Dort kam dann nach einer kurzen Suche der Schuldige schnell ans Tageslicht: Die untere Lagerschale des Pleuellagers des dritten Zylinders war nicht mehr vorhanden - weder als ganzes Teil im Motor, noch als Einzelteile in Öl, Ölwanne, Ölsieb, Öfilter oder sonst was. Sie war einfach weg... Die grob überschlagenen Reparaturkosten für Kurbelwelle und Block - inklusive der neuen Teile versetzen meiner arg angeschlagenen Laune den Todesstoß.
    Fast hätte ich mir einen Vitara einreden lassen, mit dem ich den Winter über gefahren wäre, ehe in den Semsterferien dessen Motor dann in meinen Samurai eingebaut hätte - dank meines Cousins wurde diese frevelhafte Tat vermieden!


    Montag, 18. Oktober bis Mittwoch, 20. Oktober


    Die Suche nach einen \"neuen\" Motor führte mich von Mecklenburg-Vorpommern, nach Berlin bis Chemnitz, von ebay übers Forum bis hin zu privaten Kontakten. Die Preise waren teilweise sehr gut, wenn nicht erst eine Reise durch halb oder ganz Deutschland fällig gewesen wäre, bis dass ein GTi-Motor in der Werkstatt stand. Unserem Mitglied Oetzy sei Dank, dass es anders kam. Er hatte doch tatsächlich noch einen kompletten GTi für mich augetrieben, etwa vierzig Kilometer von hier - für 400 Euro. Am Mittwoch fuhr ich dann mit ihm hin und wir schauten uns das gute Stück an. Es stand - wie im Klischee - in einer Scheune eines landwirtschaftlichen Anwesens. Heu war zum Glück keines drauf. Der Besitzer, der nicht mit den Inhaber des Awesens identisch, aber verwandt ist, hatte ihn sich selbst vor einem Jahr gekauft, um den Motor in einen Umbau in einen Suzuki-Geländewagen zu pflanzen. Seine mangelnde Zeit wurde mein Glück - er war bereit, sich vom Wagen zu trennen, bzw. das, was von ihm noch übrig war.
    Ich nahm also Platz und versuchte den Wagen zu starten. Dank Starthilfe klappte dies auf Anhieb und der Motor schnurrte wie ein Kätzchen (Okay, ein bisschen Tickern verriet seine Laufleistung von etwa 100.000 km). Im Innenraum war es dagegen nicht mehr so angenehm: Im Dunkeln meinte ich, ein Nagetier vorbeihuschen gesehen zu haben, und auch die fehlende Seitenscheibe, das mangels vorhandenem Schlüssel fehlende Zündschloss, die ausgebauten und defekten Rücklichter, die fehlenden GTi-Sitze, die fehlenden Dämpfer und Federn hinten, das fehlende GTi-Lenkrad (gegen eins vom 1,0er oder 1,3er getauscht -bäh!) und noch ein paar andere Dinge, die mir auffielen, bzw. eigentlich fehlten, sprachen eine deutliche Sprache. Egal, dachte ich. Den Wagen holst Du morgen und machst Dich am Wochenende an den Motor!


    Donnerstag, 21. Oktober


    Mit den RAV meiner Mutter, dem Anhänger von Oetzys Vater und dem GTi hinten drauf ging es in den Offroadschuppen von Hubert Eder, bei dem ich vorrübergehend eine Halle quasi teilweise beschlagnahmte. Gegen halb acht Uhr abends wurde ich dann von einem roten Blitz freundlich aufgeweckt, als ich mit 60 km/h auf einem Stück Landstraße, auf welchem eigentlich nur 50 km/h erlaubt sind, meinen Copilot und Helfer des Tages, unseren Oetzy, nach Hause kutschierte - DANKE! Mal schauen, ob da etwas mit der Post kommt...


    Freitag, 22. Oktober


    Tag 1 des Umbaus: Die meiste Zeit ging für den Ausbau des GTi-Motors samt Getriebe drauf. Den Rest der Zeit wurde damit verbracht, den Motor schon etwas zu zerlegen. Schließlich war es ein 89er EA, der an meinen 89er AA angepasst werden musste.


    Samstag, 23. Oktober


    An diesem Tag offenbarte sich wieder, was japanische Ingenieurskunst ist. Da ich an einen Umbau des Kabelbaums und des Steuergeräts natürlich nicht interessiert war, musste die AA-Ansaugbrücke samt den ganzen Unterdruckschläuchen wieder an den Block, außerdem wurden die Simmerringe vorne und hinten getauscht und nach dem Zahnriemen geschaut. Dabei fielen mir folgende Punkte auf:


    1.Die Ansaugbrücke von 89er AA (EPI) und 89er EA (EPI) sind völlig unterschiedlich! Die vom EA ist zentriert aufgebaut, während die AA etwas versetzt gebaut ist, auch die Anordnung von Luftmengenmesser ist gänzlich anders, selbiges gilt auch für einige Luftschläuche betreffend Blowgas und CO - aber das war nicht so wild. Der Hammer kam nämlich erst noch: Während der AA-GTi vom Kopf noch einen Kühlschlauch mehr zur Ansaugbrücke hat, fehlte dieser beim EA. Grund: Die Ansaugbrücke des AA hat Kühlkanäle zwischen den Ansaugarmen, welche in den Kopf mündeten! Der EA hat das nicht, somit wurde der Anschluss an der Ansaugbrücke, der übrigens nichts mit der standardmäßigen Kühlwasserversorgung der Ansaugbrücke zwecks Leerlaufluftschieber und Co zu tun hat, blind gemacht.
    Die Ansaubrücke passte aber tadellos und verrichtet im Moment wieder ihren Dienst


    2. Der Thermostatausgang samt Aufnahme am Kopf ist anders, aber das war keine Tragik, das wurde schnell passend gemacht.


    3. Beim Zahnriemencheck fiel mir auf, dass die Zahnräder der Nockenwellen und das Zahnrad der Kurbelwelle beim EA vorne wesentlich DICKER waren als beim AA. Folglich war der Zahnriemen aus ebay zu schmal und nicht zum Einbau geeignet.


    Und da waren noch ein paar Kleinigkeiten, die aber nicht so mehr so wild waren. Die Simmerringe wurden also noch getauscht, Ölwanne samt Sieb umgebaut, Motorblockhalterungen gewechselt, Ölmesstabführung umgebaut etc. etc. etc. Am Abend wurde dann der Motor nach etwas Schinderei in den Samurai gehoben und am Getriebe festgeschraubt - Feierabend!


    Sonntag, 24. Oktober


    Nun konnte also der Samurai wieder zusammengebaut werden. Stück für Stück sah alles wieder nach Motor aus, so dass am Nachmittag der erste Probelauf gemacht werden konnte. Nach dem richtigen Hinfummeln des Zündverteilers, was mit der feinen Verzahnung meines Winkelgetriebes gar nicht so einfach war, hustete er dann auch schon, ehe er die ersten kurzen Lebenszeichen von sich gab. Nach ein paar tickerten Minuten im Stand offenbarte ein Blick unter das Auto eine \"leichte\" Ölundichtigkeit, die mir meinen Elan für diesen Tag zunichte machten... Der Simmerring zur Kupplung, die übrigens wie das Ausrücklager neu ist, war wohl durch meine Person unfachgemäß eingebaut, so dass das Öl frohlockend herausspritzte...


    Montag, 25. Oktober


    Fast einen ganzen Arbeitstag dauerte es, bis ich alleine das Getriebe herunten hatte, den Simmering gewechselt hatte und das Getriebe wieder drin hatte. Bei letzterer Aktion hatte ich die freundliche Unterstützung des Werkstattmeisters, die doch einiges brachte. Am Abend war dann noch das Einstellen der Zündung angesagt, ehe ich um halb acht Uhr abends die Werkstatt verließ. Auf dem Weg nach Hause merkte ich, dass irgendwas an der Zündung noch nicht stimmte, da er bei Drehzahlen unter 2000 Touren Gefahr lief, auszugehen. In der Werkstatt wenige Minuten vorher trat dieses Phänomen nicht auf. Der krönende Abschluss war dann das Abwürgen des Motors vor unserer Einfahrt und das anschlißend erfolglose Unternehmen, den Motor wieder zu starten. Dank der Hilfe meiner Mutter wurde der Wagen schubtechnisch im Hof geparkt....


    Heute, Dienstag, 26. Oktober


    In der Früh wurde dem Problem mit der Zündung nachgegangen, da der Motor gar nicht mehr starten wollte. Auch das Starthilfekabel brachte nicht viel, dafür aber ein Gedankenblitz, der mich über zwei Jahre in die Vergangenheit führte. Damals fiel die Zündung für einen meiner vier Zylinder des 60-PS-Vergaser-Motors aus, alsbald ging gar nichts mehr. Es stellte sich heraus, dass der Induktionsgeber im Zündverteiler defekt war. Durch einen glücklichen Umstand wurde ich vor einiger Zeit davon in Kenntnis gesetzt, dass der Induktionsgeber vom Vergaser-Samurai mit dem des AA-GTi praktisch identisch ist. \"Da wird doch nicht das Ding schon wieder hinüber sein...?\" spukte es durch meinen Kopf. Also: rüber in die Garage, den alten Zündverteiler vom Zweit-AA-GTi-Kopf geholt, das bisschen Elektronik herausgeschraubt und gewechselt. Kappe des Zündverteilers wieder drauf und Masse der Batterie wieder angeschlossen. Zündschlüssel umgedreht und ... Motor lief wie er vorher kaum schöner lief. Dann noch die Zündung auf 6° oT eingestellt und den Kupplungsbowdenzug nachgestellt...


    Er läuft wieder und läuft wieder und läuft wieder und läuft wieder und läuft wieder und läuft wieder...


    Ein liebes Dankeschön noch an Oetzy für die Vermittlung des GTis und die tatkräftige Hilfe, danke auch an Sunny für das schnelle Angebot an Motorteilen, danke Leute!

    Meine Suzukis:
    seit 2005: 2005er 1.3 Jimny Urban Challenge 25, APIO 58*STAR / Front Bumper / GOKU / Intake Chamber / Panhards / HD Radius Arms, ARB Air Locker, ASFIR VTG-Schutz, BF Goodrich MT 215/75 R15, Dotz Hammada Dark, Fox V2A ESD, trail master comfort +50mm, Waeco MS-402 Autopilot
    2001 - 2005: 89er Samurai GTi, Babylobster, 255/70 R15 ATs auf CW, Eberspächer B5W-Standheizung

  • war ein anstrngendes wochenende, von den motorn hat fast nichts zusamengepasst (Riemenscheibe, zahnriemen, nockenwellen räder) hat zusätzlich probleme bereitet. dann am montag das sch.... zündkabel hat mich gestomt ( motor wäre fast abgestorben, wude sofort ersetzt)
    gut das er läuft und läuft und läuft......


    mfg christian

  • Hallo,


    bin neu hier und hab hier schon ordentlich gelesen... Leider ist die Webseite nicht mehr aufrufbar....Gibts die Inhalte noch irgendwo anzusehen? Bin an Informationen zum Motorumbau interessiert.


    Ciao
    Sebastian