Lenkrad leicht schief

  • Moin,


    nachdem die Spur neu eingestellt wurde, steht das Lenkrad nach rechts ganz leicht schief. Die Werkstatt meinte es geht nicht besser.

    Das einstellen der Spur war nötig, da ein anderes Auto an den linken Vorderreifen gefahren war beim Ausparken.


    Was gibt es denn für Möglichkeiten das Lenkrad um ca. 7 mm nach links zu stellen, damit es wieder gerade steht?


    (IGNIS III)

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  • War gibt es denn für Möglichkeiten das Lenkrad um ca. 7 mm nach links zu stellen, damit es wieder gerade steht?

    Das Lenkrad wirklich um 7 mm drehen? Ich weiß nicht einmal 7 mm.

    Ich hätte etwas dagegen, 7 cm.

    Ich glaube, ich habe es wegen der Sprachbarriere nicht verstanden.

    Tut mir leid, ich spreche kein Deutsch. Ich komme aus der Tschechischen Republik.

  • Ein leidiges Thema, da eine recht diffizile Arbeit vom Monteur gefordert wird. M.W. wird erst die Mittellage des Lenkgetriebes ermittelt und passend das Lenkrad "geradeaus" aufgesetzt. Da es in deinem Fall nicht ab war, reicht also Lenkrad mittig geradeaus stellen. Dann gibt es eine Fixierhilfe, die das Lenkrad in genau dieser Position hält, während mit dem Vermessungsgerät die Spur exakt zur Fahrzeuglängsachse symmetrisch (links und rechts mit dem hälftigen Spurwert) eingestellt wird. Wenn es genau gemacht wurde, stimmt Lenkradstellung und Fahrtrichtung. Früher ohne lasergestützte Vermessungsgeräte half dann nur Fahrprobe auf ebener Strecke (schon die Neigung der Fahrbahn nach rechts zum Regenablauf gibt eine "Drift" mit Gegenlenken) und das symmetrische Verstellen der Spurstangen, bis der Wagen geradeaus lief. Nervte jeden Monteur und man mußte auf das korrekte Einstellen bestehen. Nervt aber ansonsten beim Fahren, wenn die Lenkradspeichen bei Geradeausfahrt schief stehen.

    Aber, wenn die Neueinstellung der Spur nach einem Unfall nötig ist, hat es dann nicht irgendwas an den Lenkern/der Aufhängung verbogen und sollte das nicht erst getauscht/repariert werden???

  • So, wie es dav1963 schreibt ist es genau richtig. Allerdings, wer schon mal eine Achsvermessung gemacht hat, weiß dass man da so genau wie möglich arbeiten kann und trotzdem steht schon mal das Lenkrad nachher nicht 100% gerade. Auch wenn es eine 20.000€ Anlage von Beissbarth ist, mit Lasermesssonden, Felgenschlagkompensation usw. Das liegt oft an irgendwelchen Messtoleranzen, die sich dann summieren. Reifenprofil und -beschaffenheit kann auch ein Grund sein. Dann ist halt der Kopf gefragt, wenn die Technik es nicht leisten kann. I. d. R. geht man dann hin und dreht die Spurstangenköpfe gleichmäßig auf beiden Seiten so, dass sich die Lenkstange so verstellt, ohne dass sich die Spur ändert. Das geht, da die Gewinde der Spurstangen auf beiden Seiten die gleiche Steigung haben. Man muss halt beide gleich viel verstellen. Die eine Seite rein, die andere raus. Und das mit z. B. 1/4 Umdrehungsschritten und natürlich vorher markieren. Mit ein wenig räumlichen Vorstellungsvermögen sollte das jedem Mechaniker gelingen. Es kann aber auch sein, dass das Lenkrad nach dem saisonbedingten Reifenwechsel wieder minimal anders steht. Dann liegt es i. d. R an der Toleranz des Reifenprofils, wenn der Luftdruck sonst stimmt. Das ist dann halt so.

    Kurz: Grundsätzlich würde ich es aber reklamieren.

    In the beginning I looked around, but couldn't find the car I dreamt of, so I decided to build it myself. (Ferry Porsche)

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  • Eine geringfügige Abweichung von der "Lenkradmitte" zum tatsächlichen Lenkwinkel bzw. dem gefühlten Geradeauslauf ergibt sich schon aus Faktoren wie seitenungleicher Beladung (z.B. nur der Fahrer an Bord, oder 3 Personen), Fahrbahnbedingungen wie Seitenneigung zum Fahrbahnrand, unterschiedliche Beläge/Belagabnutzung re/li, Seitenwind. Schon eine nicht ganz achsengerechte Sitzposition hinter der Lenksäule ergibt ein gefühlt schräg stehendes Lenkrad. Das kann und muß man einfach tolerieren. Eine Abweichung von einer mehrstelligen Gradzahl auf seitlich waagerechter Fahrbahn (habe dazu früher die Straßenbahnschienen genutzt, der Trabi hatte die gleiche Spurbreite) bei ausgeglichener Beladung (Beifahrer) war aber zu korrigieren, so wie Jörg L schon schrieb - identisches gegenläufiges Verstellen der Einstellmuttern. Mit etwas Erfahrung ließ sich so eine nahezu perfekte Mittellage erreichen. Dienstfahrzeuge, insbesondere LKW, hatten oft aber "schief" stehende Lenkräder, man gewöhnte sich allerdings recht schnell dran, Speichenanordnung und flache Lenkradstellung machten es auch "unauffälliger" als im PKW.

    Zu beachten ist noch, das eine zum Lenkgetriebe stark unsymmetrische Spur den Volleinschlag/Wendekreis li/re verschiebt, das Lenkgetriebe ungünstig abnutzt (früher hatten die Zahnstangen in der Mittellage höhere Zähne und eine Verstellmöglichkeit für die Ritzelwelle, um den höheren Verschleiß in Mittellage ausgleichen zu können) und ggf. Antriebsgelenke zu stark "eingeschlagen" werden können (insbesondere bei den früher üblichen Kreuzgelenken ungünstig). Heute könnte durch die Unsymmetrie evtl. die Servo ungünstig beeinflußt werden.