Starkregen Feuchtigkeit im Inneren

  • Guten Tag,


    hier bin ich noch recht neu im Forum (ehemaliger myswift.de Forumuser). Würde mich aber sehr über eure Ideen oder Ratschläge freuen.

    Ich bin am Freitag in einen extremsten Starkregen gekommen, sodass ich auf der Autobahn nur noch sehr langsam fuhr. Alles kein Problem, bis auf die folgenden Tage...

    Nachdem mein Auto feucht roch, habe ich heute die vorderen Fußmatten entfernt und auf der Beifahrerseite gesehen, dass es aus der Lüftung unterhalb des Innenraumfilters feucht ist. Einige Wassertropfen sind an der Befestigungsschraube ganz hinten im Fußraum sichtbar.

    Der schwarze Kasten hinter der Mittelkonsole war ebenfalls feucht.

    Ich vermute dass es mir das Wasser "reingedrückt" hat beim Fahren. Hat jemand ähnliches bemerkt? Wie kann ich dieses Problem beheben?

    Sollte ich mal, den Windfang (an den Scheibenwischern oberhalb der Motorhaube säubern?

    Ich bedanke mich für eure Hilfe.


    Viele Grüße aus Mannheim.

  • fenster auf und in die pralle sonne damit!


    viel mehr kann man eigentlich nicht tun, aber das reicht meistens schon, dass alles wieder ganz trocken wird. wenn man hat, kann man noch einen lüfter in den wagen stellen, den propeller in richtung feuchtgebiet ausrichten.

  • Die Wassermengen beim Waschen/in der Waschanlage verkraftet das Wasserkasten/Lüftungseinlaß/Ablaufsystem ja auch problemlos, so daß der Starkregen da kein Problem sein sollte. Die Abläufe vom Wasserkasten zwischen Kotflügel und Radhausverkleidung sind an sich recht großzügig dimensioniert bei Suzuki, trotzdem kann sich da Laub und Dreck so ansammeln, das es nicht mehr gut abläuft. Dann käme das Wasser aber eher von seitlich unten in den vorderen Fußraum.

    Von den Rädern massiv aufgewirbeltes Spritzwasser kann dann via der Durchführungen an der Spritzwand ggf. auch nach innen gelangen. Da das aufgewirbelte Wasser dann ja eher schräg von unten gegen die Spritzwand drückt, ist die Fehlersuche mit Schlauch oder Gießkanne hier wenig zielführend...

    Die Kontrolle des Wasserkastens und seiner Abläufe ist auf jeden Fall empfehlenswert, hier sammeln sich, je nach Parkplatz, z.B. unter Bäumen, sehr schnell verstopfende Laub- und Blütenreste an.

    Ansonsten alles was herausnehmbar/ausbaubar ist, rausnehmen, das Dämmzeug saugt sich ja ggf. recht mächtig voll.

  • Danke für eure schnellen Antworten.

    Hatte eben eine Rolle Küchenkrepp unter den Kasten und das Gebläse gestopft. Hat sich tatsächlich vollgesaugt. Bei drehendem Ventilator tropft es leider noch mehr.

    Den Wagen aus dem Regen und in die Sonne stellen ist bei aktuellen Wetter etwas blöd.... -.-

    Ich werde morgen mal schauen ob ich im innenraum noch was abbauen kann. Tatsächlich saugt sich das Dämmzeug voll =(

    Wo ist denn diese Spritzwand wo aufgewirbeltes Wasser dran kommt?


    Einen schönen Abend noch.

  • Moin,


    Mach bitte mal die Motorhaube auf und schaue, was sich so an Laub und sonstigem Grünzeug darunter vor der Scheibe gesammelt hat. Sauge das weg und schaue, dass auch die Öffnungen um die Führungen der Wischerarme sauber und frei sind.


    Oldschool

    - Suzuki Ignis Comfort mit CVT, EZ 09/2023

    - Mazda CX-5 Newground 2,5l AWD, EZ 03/2022

  • Spritzwand nennt man das Blech zwischen dem Motorraum und dem Fahrgastraum, also die Wand, an der die Pedale hängen und die Kabel etc. zwischen Innenraum und Motorraum hindurchgehen.

    Wenn das Wasser aus dem Lüfterkasten kommt und bei laufendem Lüfter mehr wird, steht entweder der Wasserkasten, so nennt sich das "Teil" unter der Abdeckung zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe, voll Wasser (Abflüsse verstopft) oder der Einlaßbereich der Lüftung ist nicht mehr dicht (eher unwahrscheinlich). Die Abflüsse sind beidseitig in die Zwischenräume zwischen Kotflügel und Radhausinnenschale (aus Kunststoff). die Innenschale läßt sich recht einfach soweit mobilisieren (Clipse mit Spreizstiften), daß man dort alles angesammelte entfernen kann. Die obere Abdeckung ist meist etwas aufwändiger beim Ausbau. So müssen i.d.Regel die Wischer ab. Durch die Lüftungsschlitze kann man aber oft schon sehen, ob da Dreck angesammelt ist. Ansonsten findet sich sicher jemand im Forum, der die Demontage beschreiben kann. Mal in der Suche eingeben oder neuen Thread mit der entsprechenden Frage öffnen.

    Der Ablauf läßt sich aber auch leicht testen: Einfach Wasser auf die Frontscheibe und es sollte umgehend hinter den Vorderrädern wieder rauskommen.

  • Den im Luftverteilkasten sitzenden Luftfilter kannst du schon mal rausnehmen, der wird sich voll gesaugt haben. Schimmelgefahr! Falls der sich nicht bereits verzogen hat, könnte man ihn außerhalb lagern und trocknen lassen. Den Deckel vom Filter könnte man zum besseren Austrocknen des Luftverteilkastens übergangsweise weg lassen.


    Vorsicht beim Öffnen und unbedingt einen Auffangbehälter drunter stellen! An den Filter kommt man nach Herausnehmen des Handschuhfachs. Aufklappen und mit beherztem Ruck aus den Scharnieren ziehen, herausfädeln geht diagonal durch den Ausschnitt im Armaturenträger.


    Tipp: Bei geparktem Fahrzeug mit manueller Luftverteilung/Heizungsregelung Umlufttaste bei Zündung ein mit laufendem Gebläse auf kleinster Stufe umschalten. Bei Klimaautomatik muss für das Aktivieren der Umluftklappe ebenfalls die Zündung angemacht werden. Den Betätigungsvorgang hört man jeweils bei geringstmöglicher Lüfterdrehzahl am besten. Danach ohne weitere Bedienung Zündung ausschalten. Das schafft eine weitere Öffnung zum Austrocknen. Unterstützend alle Lüftungsdüsen offen stehen lassen und die Luftverteilung so einstellen, dass Richtung Mitte und Fußdüsen offen ist. Diese Luftwege haben den größten Querschnitt.



    Denkanstoß: Wenn das Wasser schon im Luftverteilkasten steht, dann hat es den Weg genommen, den sonst die von außen angesaugte Frischluft nimmt. Wischerarme abschrauben, Abdeckung entfernen und nachsehen!


    Insbesondere bei der Klimaautomatik wäre es gar nicht gut, wenn im Luftverteilkasten überhaupt Wasser steht - die Klappen werden motorisch bewegt und ihre Position über Potentiometer ermittelt. Das vergammelt früher oder später! Der Luftverteilkasten für die Klimaautomatik ist m. W. nicht mehr neu lieferbar. Bei manueller Heizungsregelung ist immerhin auch die Umluftklappe motorisiert.

    |SUZUKI| |Swift MZ Sport|

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  • Herzlichen Dank für eure Tipps.

    Den Innenraumfilter habe ich bereits ausgetauscht, dieser war aber trocken. (Oder meintest du einen anderen?) Den Deckel hatte ich auch offen gelassen.

    Jetzt habe ich den Fußraum mit Zeitungspapier ausgelegt und tatsächlich tropft das Wasser beim Gasgeben raus, also wird es sich irgendwo gesammelt haben und vermehrt bei Kurvenfahrten.

    Genau am Lüfter, (Auf dem Bild ist die Schraube sichtbar und oberhalb, so eine Art Moosgummidichtung) ist es feucht. Befindet sich dahinter der Verdampfer bzw Kondensator der Klima, also links auf dem Bild??? Kann mir da was auslaufen? Ich meine das im Werkstatthandbuch gelesen zu haben?!?


    Danke auch für die Beschreibung wo der Ablauf sitzt, das schau ich gleich nochmal nach.

  • Ja, den Innenraumfilter meinte ich. Den Kondensatablauf der Klimaanlage kannst du am besten auf einer Hebebühne oder über einer Grube am Boden suchen und ggf. frei popeln. Da aber nach deinem Bericht Starkregen die Ursache für die Wasserundichtigkeit gewesen sein soll, muss die Ursache gefunden werden.


    Nächster Tipp: Einstiegsleisten rausnehmen und fühlen, ob Teppich und Dämmung darunter feucht sind. Das Dämmzeug schimmelt auch gern bei dauerhafter Nässebelastung.

  • Wenn der Luftfilter trocken war, kann das Wasser nicht über den Lüftungseinlaß gekommen sein, dann hätte es zwangsweise durch den Filter gemußt. Entweder sucht es sich Wege aus dem Wasserkasten entlang der Spritzwandöffnungen oder es ist tatsächlich der Ablauf der Klimaanlage verstopft. Gerade bei sehr feuchter Witterung scheidet sich am Verdampfer literweise Wasser ab. Die Öffnung kann man von oben motorraumseits an der Spritzwand sehen. Etwas unterhalb der Durchgänge der 2 Kältemittelleitungen (Alu) ragt eine "Tülle" durch die Spritzwand. Die kann man mit einem längeren Kabelbinder (Metalldraht könnte innen den Verdampfer beschädigen) durchfriemeln und schauen ob "Matsch" rauskommt. Über die Öffnung des Innenraum-Luftfilters kann man auch in den Verdampferbehälter sehen und schauen/mit dem Finger fühlen, ob da ein See steht. Noch einfacher ist es, nach Fahrt mit laufender Klimaanlage zu schauen ob eine Pfütze unter dem Auto steht, ggf sieht man auch direkt das Wasser aus "Tülle" tropfen/laufen. Bei feuchter Luft fallen da schon nach kurzer Betriebszeit größere Mengen Kondenswasser an. Ansonsten bei der Gelegenheit alle anderen Durchbrüche in der Spritzwand auf das intakte Aussehen der Gummidichtungen prüfen (soweit vorhanden): Gasseilzug, Kupplungsseilzug, Kabeldurchführungen. Und die Wasserkastenabläufe. Auch die Klebefuge der Windschutzscheibe könnte undicht sein, aber eher unwahrscheinlich. Die früheren per Gummidichtung eingesetzten Scheiben waren da problematisch, die ordnungsgemäß verklebten nicht. Allerdings könnte bei entsprechendem Fahrzeugalter auch eine Durchrostung am Scheibenrahmen, verdeckt vom Zierkeder, Wasser in den Innenraum lassen.

    Viel Erfolg bei der Fehlersuche und -behebung!

  • So die Suche geht weiter,

    Ich habe inzwischen den Wasserkasten gesäubert, war tatsächlich alles voll aus der Zeit wo ich noch im Schwarzwald unterwegs war...

    Also der Regenablauf ist frei und der Lufteinlass sah von oben auch trocken aus.

    Heute geht es auf die Hebebühne und an den Ablauf der Klimaanlage.

    Kommt man an den Verdampfer von unten (aus dem Fußraum) tatsächlich nicht dran?

    Ich halte euch auf dem laufenden und wünsche schonmal ein angenehmes Wochenende.

  • Der Verdampfer sitzt "gut versteckt" im Luftstromverlauf direkt nach dem Filter. Beim Ignis2 ist dieser senkrecht und mit der Öffnung zum Wechseln nach unten. Über den schmalen Schlitz kann man die (in Luftstromrichtung) Vorderseite der Lamellen des Verdampfers sehen. Beim S-Cross liegt der Filter waagerecht hinter dem Handschuhfach, bin jetzt überfragt, ob man durch die Öffnung des Filterkastens auf den Verdampfer sehen kann. Ansonsten ist das ganze Gehäuse so "versteckt" und verschlossen, das man wahrscheinlich nur mit sehr viel Arbeitsaufwand dort rankommt. Da der Verdampfer aber vom Innenraumfilter gut vor Laub, Pollen u.ä. geschützt ist, sollte er sauber sein, wenn dann setzt sich eher nur die Ablauföffnung vom Motorraum aus zu. Habe bei meinem S-Cross da ein Stück Aquarienschlauch draufgesteckt und nach unten geführt. Zum einen läuft das Kondenswasser nun nicht ständig auf den Querträger, zum anderen kommt man ggf. gut zum Reinigen ran (war nach nunmehr 9 Jahren bisher aber nicht nötig). Allerdings läuft meine Klimaanlage im Automatikmodus im doppelten Wortsinn fast immer mit und das Kondenswasser raus, so daß der Verdampferkasten gut gespült ist.;) Habe insofern auch bei kürzerer Strecke und ohne "Trocknungsnachlauf" kein Gemüffel aus der Lüftung. Beim Galant deckte der Filter den Verdampfer nicht komplett ab, Pollen und Staub lagerten sich ab und wenn man die Anlage mit nassem Verdampfer abgestellt hatte, umgab einen am nächsten Tag ein frischer Duft nach Bahnhofsklo...:(. Hat Suzuki eindeutig besser gelöst.:)

  • Also es ist der Kondensatschlauch der scheinbar verstopft ist. Bin mit Klima 20km gefahren und der Fußraum ist wieder nass, (also das Zeitungspapier ;)),

    am abwasserschlauch ist alles trocken.

    Auf der Hebebühne habe ich diesen leider nicht mit einem Kabelbinder frei bekommen. Der Kabelbinder ging recht gut rein, bis irgendwann stopp war. Habe dann nicht fest "weitergepopelt", aus bange es futsch zu machen. Vermute aber tatsächlich dass es fester ist...

    Gibt es noch andere Ideen diesen abfluss frei zu bekommen?

  • Schlauch und Saug-/Druckpumpe (manuelle Kolbenpumpe o.ä) an die Ablauföffnung und so versuchen sie mit Wasser/Luft wieder frei zu saugen/drücken. Wenn der Durchgang wieder "frei" ist, kann man den Verdampferkasten im Wechsel mit Wasser "füllen" (1l sollte problemlos reingehen ohne Schaden anzurichten, im Innenraum was unterstellen, mit saugfähigem Material den Bodenbelag abdecken und den Luftfilter rausnehmen, so hat man gleich eine Kontrolle, wenn es zu viel "Spülwasser" ist, günstig mit 2. Kontrollperson im Innenraum) und leersaugen und so das Angesammelte rausspülen, dann die Klimaanlage häufig und nach Möglichkeit auch länger nutzen, damit sie sich weiter freispült. Ggf. gelingt mit einer Endoskop-/Schwanenhalskamera auch die optische Kontrolle über die Öffnung für den Luftfilter. Chemie würde ich keine einsetzen, die Verdampferlamellen sind i.d.R. aus Aluminium und damit nicht säureresistent. Warmes Wasser mit eventuell etwas Geschirrspülmittel, wenn der Ablauf erst mal wieder durchgängig ist, erledigt das Kondenswasser aus dem normalen Betrieb der Klimaanlage schon den Rest... Und dann immer kontrollieren, daß sich schön Pfützen unter dem Auto bilden wenn die Klimaanlage läuft, je nach Luftfeuchtigkeit trüllert es da richtig raus aus dem Auslaß.