Ruckler, Leistungsverlust unter 2000rpm

  • Hallo, ich habe seit einiger Zeit Probleme mit meinem Liana 1.6i M16a Motor.

    Es fing an nachdem die Kerzen und Luftfilter getauscht wurden nach. Ca 4800km später. Plötzlich auf der Autobahn bei 90 zündaussetzer. Kurz vom Gas gegangen und es war weg. Hab dann direkt die Zündspule in Verdacht gehabt.

    Diese wurden getauscht sowie die Kabel. Zündaussetzer hatte ich danach nicht mehr. Aber ein neues Problem ist aufgetreten, nur unter Last und nur wenn der Motor warm ist, habe ich ein Problem das im unteren drehzahl Bereich der Motor keine Leitung hat.


    Es wurde der ladedrucksensor erneuert, die Einspritzdüsen gereinigt und ich habe die Kerzen überprüft.


    Aber Rußbild war in Ordnung, bei der Gelegenheit habe ich mit meiner Kamera die Zylinder gecheckt und die waren seltsamerweise unterschiedlich. Zylinder 1 und 4 waren zu fett. Richtig schwarze placken auf Zylinder und Ventile zu sehen. Zylinder 2 und 3 waren blitzblank wie neue Kolben aber an den Ventilen konnte ich leichte weiße Flecken in kügelchenform sehen. Kerze aber richtig rehbraun????!!!????


    Ausgelesen wurde schon von einem Bekannten mit einem Professionellen Gerät. Fehlerspeicher leer, nur ein alter Fehler den ich selbst beim Luftfilter Wechsel verursacht habe, nämlich das Kabel vom Luft Temperatur Fühler vergessen auf zu stecken.( Bei Motorstart war die Kontrolllampe an, Motor aus, Kabel drauf, Motor an, Kontrolllampe direkt aus)


    Ich bin so langsam am Ende was es sein könnte. Hatte schon die Benzinpumpe im Verdacht, aber da wäre ja das Problem bei höherer Drehzahl auch vorhanden, wenn ich Berg auffahre, 2ter Gang, 1300rpm Motor so gut wie keine Leistung, hört sich auch nicht nach ordentlicher Verbrennung an, bis 1900-2000rpm, als würde jemand einen Schalter umlegen zieht die Kiste durch mit seinen 107 PS.

  • Hat dieser Motor Einzelzündspulen oder jeweils eine für 2 Zylinder? Dann könnte man es eingrenzen...

    Sind 2 Kerzen an einer Spule. Aber ich habe die alten auch Mal testweise zurück gebaut, Problem war leider mit neuen und alten das gleiche.


    Was wurden für Zündkerzen verbaut?

    Bosch?

    Ngk Kerzen laut Bedienungsanleitung, es war auch eine Nummer angegeben, die habe ich dem netten Herren vom Ersatzteile Handel gezeigt.

  • wenn ich Berg auffahre, 2ter Gang, 1300rpm Motor so gut wie keine Leistung, hört sich auch nicht nach ordentlicher Verbrennung an, bis 1900-2000rpm, als würde jemand einen Schalter umlegen zieht die Kiste durch mit seinen 107 PS.

    Ich kenne zwar den Drehmomentverlauf des angesprochenen Motors nicht und weiß auch nicht, wie der Wagen vorher beschleunigte, aber das der Motor bei unter 2000 Touren bergauf nicht zieht und ein untertouriges Lastruckeln und Klingeln zeigt, erachte ich als eigentlich normal. Benziner leben halt von Drehzahl (oder Hubraum, der fehlt allerdings bei 1600 Kubik ;)).

  • Ich kenne zwar den Drehmomentverlauf des angesprochenen Motors nicht und weiß auch nicht, wie der Wagen vorher beschleunigte, aber das der Motor bei unter 2000 Touren bergauf nicht zieht und ein untertouriges Lastruckeln und Klingeln zeigt, erachte ich als eigentlich normal. Benziner leben halt von Drehzahl (oder Hubraum, der fehlt allerdings bei 1600 Kubik ;)).

    Ich gehe doch mal davon aus, dass ABash einen deutlichen Unterschied zwischen vorher(normaler) und dem aktuellen Zustand schon erkennen kann.


    Selbst mein kleiner 1,3er Swift nimmt in der beschriebenen Situation ordentlich Gas an.

    Es geht schließlich nicht um quasi Leerlauf von unter 1000 Umdrehungen, sondern um die Gasannahme nach dem Schalten in den 2. Gang an einer Steigerung.


    Deine weißen Flecken könnten auch von Wasser im Brennraum stammen, ZKD evtl. defekt

    Kannst ja mal Kompression prüfen (lassen)

    Was hat der Motor denn gelaufen?

  • Ich würde mich auch den verkokten Zylindern widmen. Vielleicht schließen/öffnen die Ventile nicht mehr richtig?

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sowas von dieser Dompteur getriebenen Fahrweise kommt. Zu früh hochschalten, am Ende noch am Berg. Irrsinnig. Spart vielleicht bissi Sprit, vernichtet aber den Motor. Schlechter Tausch.

    Man darf heute sicher auch unter 2000 Upm Gas geben, ich gehe aber nie unter 1500 und dann auch kein Vollgas. Ist ja kein Schiffsdiesel.

    Kann auch sein ich liege komplett falsch, aber meine Motoren und Turbos halten.

  • Ich würde mich auch den verkokten Zylindern widmen. Vielleicht schließen/öffnen die Ventile nicht mehr richtig?

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sowas von dieser Dompteur getriebenen Fahrweise kommt. Zu früh hochschalten, am Ende noch am Berg. Irrsinnig. Spart vielleicht bissi Sprit, vernichtet aber den Motor. Schlechter Tausch.

    Man darf heute sicher auch unter 2000 Upm Gas geben, ich gehe aber nie unter 1500 und dann auch kein Vollgas. Ist ja kein Schiffsdiesel.

    Kann auch sein ich liege komplett falsch, aber meine Motoren und Turbos halten.

    Theoretisch kann man auch einen kleinen Benzinmotor schon ab Leerlauf beschleunigen. Ihm fehlt dann nur jegliches Drehmoment und unter Last schädigt es die Kurbelwellen- und Pleuellager. Man merkt recht gut, wann der Motor ein Mißverhältnis von Drehzahl und Last hat, er ruppelt und "klingelt". Spätestens da sollte man vom Gaspedal gehen und runterschalten. Das kann auf ebener Strecke mit sanftem Beschleunigen schon ab gut 1000U/min klappen, bergauf oder bei schnellem Tritt auf's Pedal kommt aber unter 2000U/min da nicht viel ausser beschriebenes Ruckeln. Und der Turbo hebt zwar das Drehmoment des Motors an, benötigt dazu aber Abgas. Und die Abgasmenge knapp über Leerlauf ist da zu gering, weshalb frühere Turbomotoren auch ein ausgeprägtes "Turboloch" hatten, unter dem nichts ging, erst wenn die Drehzahl und die Abgasmenge hoch genug waren, kam der Bumms, oft recht plötzlich und heftig, so daß hinterachsangetriebene Wagen auch gern mal quer fuhren... Dank der Mehrstufen- oder geregelten Turbos ist das Turboloch kaum noch präsent, aber die Physik verlangt immer noch: ohne Abgas keine Aufladung!

    Ansonsten gilt: je kleiner der Hubraum, je höher die notwendige Drehzahl für gleiche Leistungsabgabe, da entsprechend der komprimierten Luftmenge Kraftstoff angesaugt/eingespritzt wird, der bei der explosionsartigen Verbrennung eine bestimmte Menge Energie abgibt. Mehr Luft (pro Zeiteinheit) gleich mehr Kraftstoff und somit mehr Bumms. Geht bei gleicher Drehzahl mit mehr Hubraum (Ami-V8) oder Aufladung (Turbo). Oder halt mehr Drehzahl gleich mehr Verbrennungen pro Minute.

  • Okay, hier kam jetzt viel Input. Turbolader hat der Motor nicht. Leerlauf Drehzahl ist bei warmen Motor auch 600rpm. Das zu hohe Last bei zu hohem Gang eben rücken verursacht okay. Aber das ist ein anderes ruckeln. Schwer zu beschreiben mit Worten. Sagen wir Mal ich schalte bei 30 in den 5ten Gang merkt man das der gesamte Motor ruckelt und schaukelt, ich habe vielleicht das Wort ruckeln etwas doof gewählt. Es ist eher so ein es kommt Gas, dann plötzlich nichts, und so weiter in einem sehr kurzen Abstand, sage Mal so 4-5 Mal die Sekunde.


    Mit Kompression und Ventilen bin ich raus. Das muss ich dann echt in der Werkstatt machen lassen, da fehlt mir auch echt das Werkzeug dazu.


    Habe gehofft das jemand hier den Motor kennt und genauer was dazu sagen kann. Weil wenn ich das Problem Google findet man echt viele die ein ähnliches oder gleiches Problem haben aber da waren die Lösungen konfus, beim einen angeblich der Keilriemen, beim anderen der ladedrucksensor, der Kurbelwellensensor oder Benzin pumpe.

    Diese Dinge habe ich natürlich schon abgeklappert und ein Sensor für 20 Euro Kabel aufstecken konnte ich selbst noch.


    Ich bin echt dankbar für den Input hier.

    Werde jetzt aber den Weg zur Werkstatt machen. Gebe aber Mal bescheid was die Jungs von Suzuki rausgefunden haben.

  • Alles klar, das ist nicht das Rappeln bei untertouriger Last. Scheint eher was mit Einspritzdüsen oder Zündung zu sein. Nicht immer wird etwas im Fehlerspeicher hinterlegt. Hatte vor Jahren ein ähnliches Problem, fing mit ganz seltenen einzelnen Aussetzern bei niedriger Drehzahl an, wurde dann häufiger, durfte nicht mehr unter 2500 U/min kommen, darunter starker Leistungseinbruch, ging noch einige 100km gut, auch die Rückfahrt über 250 km BAB ging, kurz vor der heimischen Garage hatte er dann nur noch 3 Töppe. Mit Suzuki-Pannen-Dienst huckepack zur Werkstatt (da lief er sogar wieder auf allen 4 Zylindern). Keine Motorkontrolleuchte, leerer Fehlerspeicher. Es war dann aber doch eine Zündspule. Nach Austausch alles wieder bestens.

    So ähnlich hört sich ja dein Fehler auch an, allerdings hattest du die Spulen ja schon erneuert...

  • So ich komme endlich zum Abschluss. Jetzt nach vielen Kilometer später und gefühlt nur noch 45ps ging die Motorkontrollleuchte an. Aber auch erst nachdem der Motor sich über Minuten geschüttelt hat auf der Autobahn.

    Mein Low Budget Tester dran den ich mir Mal geleistet habe und ich sehe, Zündaussetzer Zylinder 4.

    Okay, also Kerze von 4 auf 2 getauscht und 2 auf 4.

    Keine Besserung.

    Zündspule von links nach rechts, keine Besserung immer noch auf dem 4ten Zylinder. Fehler wandert also nicht mit.

    Also das Steuergerät im Visier. Das Teil ausgebaut und zur Überprüfung gegeben, und siehe daaaa, es hat nix 😞


    Dann habe ich mit meinem Vater den Kabelbaum gemessen, war alles in Ordnung. Dann kam mein Vater auf die Idee die Kabel warm zumachen mit einem Heißluft fön unnnnnnd endlich der Fehler ist aufgetaucht. Das Kabel war gequetscht worden. Wer das wann gemacht hat ist nicht feststellbar. Es war an dem kleinen klip der an das Zündkerzenkabel gesteckt wird um den Kabelbaum auf Linie zu halten unter der Abdeckung. Der Kabelbinder war so zugeochst, das die ummantelung schaden genommen hat. Der Zahn der Zeit hat das übrige getan.


    Also Kabel erneuert, genau genommen eine Litze und das Ding läuft wieder.


    Allerdings fehlt immer noch Leistung. Fühlt sich einfach nicht nach 107ps an wenn man im 3ten Gang auf die Autobahn fährt. Der kommt erst ab so ca 4.800 5.000 Umdrehungen. Und selbst da steigt die Geschwindigkeit echt noch schwächelnd an.


    Kann es über die tausende Kilometer mit dem Fehler zu anderen schäden gekommen sein?

  • Ich fahre täglich 60-70km auf die Arbeit. Für mich ist das Kurzstrecke aber denke Mal für ein Fahrzeug sollte das reichen.

    Aber die Drosselklappe hatte ich schon gecheckt als ich den Ladedruck Sensor gewechselt habe. Da musste ich aus Platzgründen den Stutzen abschrauben.

    Bin auch mit dem Endoskop rein weil ich vermutet hatte das er am Anfang Zuwenig Luft bekommt und daher die ruckler kommen. Aber erstaunlich war, das die ansaugbrücke garnicht mal dreckig war für 150.000km. aber die Drosselklappe lässt sich nicht auf 90° stellen da ist ein Anschlag. Ca geschätzt auf 80 85° wäre möglich.


    Wenn ich den Aufbau richtig verstanden habe, bezieht er die Einspritzmenge durch die Drosselklappenstellung via Potentiometer. Es gibt kein Luftmassenmesser.

    Denn poti könnte man ja Messen via Multimeter aber so aus Erfahrung gehen die Dinger eher weniger kaputt.

  • Der M16A bestimmt das Gemisch aus Drosselklappenstellung und Saugrohrdruck. Wenn zwei Zylinder komplett sauber sind und zwei eben etwas rußig würde ich mir mehr Gedanken um die sauberen machen. Das deutet eher darauf hin, dass etwas nicht passt. Entweder zu viel Benzin oder Wasser im Zylinder. Leichte Verbrennungsrückstände sind normal, blitzeblanke Kolben eher nicht.


    Die letzten Winkelgrade der Drosselklappe machen keinen signifikanten Unterschied mehr in der Leistung. Vor allem, wenn sowieso ein Anschlag vorhanden ist, der ja nicht von heute auf morgen kommt. Und auch das Poti der Drosselklappe Verschleiß mit der Zeit, das sieht man aber nur mit einem Oszilloskop, wenn das der Fall ist.

    mfg Robert
    Wenn die Kerzen brennen, dann müssen die Pferde rennen...

  • ...


    Wenn ich den Aufbau richtig verstanden habe, bezieht er die Einspritzmenge durch die Drosselklappenstellung via Potentiometer. Es gibt kein Luftmassenmesser.

    Denn poti könnte man ja Messen via Multimeter aber so aus Erfahrung gehen die Dinger eher weniger kaputt.

    Das Kraftstoff/Luft Gemisch wird anhand der Stellung der DK, Saugrohrdruck und Ansauglufttemperatur errechnet. Dabei adaptiert sich das ECM in einem bestimmten Rahmen in Bezug auf den Lambdawert. Das funktioniert aber nicht mehr, wenn in dem System größere Mengen Falschluft gezogen werden oder die Lambdasonde falsche Werte liefert, weil sie alt ist oder im Abgasbereich vor KAT eine Undichtigkeit besteht.

    Soweit ich weiß kann man in den Steuergerätedaten einen Korrekturwert auslesen. Wenn der auf "0" ist, hat das ECM nichts nachzuregeln. Weicht die Zahl von "0" +/- ab, ist was nicht so, wie es sein soll.

    In the beginning I looked around, but couldn't find the car I dreamt of, so I decided to build it myself. (Ferry Porsche)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Jörg L. ()

  • Beim M16A ist der Lernwert bzw. Korrekturwert selten 0. Geringe Korrekturen werden aber bereits wegen schwankender Kraftstoffqualität oder einer verschmutzten Drosselklappe vorgenommen. Einmal E10 oder E5 statt Super plus getankt (der Klopfsensor hat "Motorklingeln" bemerkt) - und schon ist der Korrekturwert nicht mehr 0. Ich habe momentan kein Wertefenster im Kopf, aber die Korrekturgröße wird auch wieder verlernt, wenn die Korrektur als nicht mehr notwendig erachtet wird.

  • Diese

    Beim M16A ist der Lernwert bzw. Korrekturwert selten 0. Geringe Korrekturen werden aber bereits wegen schwankender Kraftstoffqualität oder einer verschmutzten Drosselklappe vorgenommen. Einmal E10 oder E5 statt Super plus getankt (der Klopfsensor hat "Motorklingeln" bemerkt) - und schon ist der Korrekturwert nicht mehr 0. Ich habe momentan kein Wertefenster im Kopf, aber die Korrekturgröße wird auch wieder verlernt, wenn die Korrektur als nicht mehr notwendig erachtet wird.

    Der Langzeitwert sollte (glaube ich) +/- 10 nicht überschreiten.

    In the beginning I looked around, but couldn't find the car I dreamt of, so I decided to build it myself. (Ferry Porsche)